Wenn alle gleichermaßen gewinnen
Von Heinz Wagner
Ein Sieger-Treppchen – auf der einen Seite – ist das Podest, auf das die 6-jährige Nora Ellareen drei Kinder platziert hat. Alle tragen einen 1er als Medaille auf der Brust und unter allen drei steht auf dem Siegespodest: Gewonnen. Übrigens: Auf der rechten Seite des Bildes ist das Podest kein Treppchen, dort ist eine schräge Rampe, damit das dritte Gewinnerkind mit dem Rollstuhl rauffahren kann.
Dieses Bild gehört zu jenen, das die Jury besonders beeindruckt hat. Deshalb wählte sie es zu den Top-Arbeiten in der jüngsten Altersgruppe (6 bis 8 Jahre) beim Bewerb „Denk dir die Welt“ von UNICEF-Österreich. Die Preisverleihung findet online am Tag der Kinderrechte – 20. November (an diesem Tag im Jahr 1989 beschloss die UNO-Generalversammlung die Kinderrechtskonvention) – statt.
Der Kinder-KURIER durfte die sechsjährige Nora Ellareen, ebenso wie den 9-jährigen Tobias und Nusaiba (14) schon vor der Preisverleihung telefonisch interviewen.
Anregung aus einem Buch
„Ich hab viele verschiedene Kinder in einem Buch über Kinder aus aller Welt gesehen und dann hab ich mein Bild gemacht“, verrät die Einsenderin der Arbeit – für gleichwertige Sieger_innen ihre Anregung. Viel lieber noch als zeichnen und malen „bastle ich, ich hab Stoff ausgeschnitten und auf die gezeichneten Kinder geklebt“, vertraut sie uns die Technik an, in der sie das Bild geschaffen hatte.
Ihre Arbeit erzählt gleich auf den ersten Blick die große Geschichte, dass alle Kinder die gleichen Rechte haben sollten und auch gleichwertig zu betrachten sind – auf Platz 1. Sie besucht eine Integrationsklasse, „bei uns ist zwar niemand im Rollstuhl, aber zwei Kinder haben Behinderungen, ein Bub kann zwar hören aber nicht so gut sprechen. Aber wir bemühen uns alle, ihn immer zu verstehen.“
Die junge Collage-Erstellerin liebt Geschichten, am liebsten Detektiv-Storys. „Ich hab auch schon mit Freundinnen und Freunden selber Fälle gelöst, zum Beispiel vor Kurzem als wir Schatten gesehen haben und draufkommen wollten, zu wem die gehören.“