Wissen/Gesundheit

Rohmilch in der Kindheit kann Lungenfunktion verbessern

Das Trinken von Rohmilch in der Kindheit kann zu einer besseren Lungenfunktion führen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen amerikanischen Studie, bei der 3061 Erwachsene untersucht wurde. Die Forscher untersuchten, inwiefern das Aufwachsen auf einer Landwirtschaft sich auf die Gesundheit auswirkt. Ihre Vermutung war, dass Kinder, die am Bauernhof großwerden, weniger Allergien und Asthma aufweisen. Darauf gibt es bereits aus früheren Studien Hinweise.

In der aktuellen Untersuchung stellten sie fest, dass der Verzehr von Rohmilch im Kindesalter die Lungengesundheit positiv beeinflusst – bis ins Erwachsenenalter. Die Wissenschaftler legten besonderes Augenmerk auf Erkrankungen wie Asthma und COPD, die weniger ausgeprägt waren, wenn Personen in einer Landwirtschaft aufwachsen und Rohmilch zu trinken bekamen.

Nicht unbedingt gesund

Allerdings ist der Zusammenhang noch nicht klar. Dazu bedarf es weiterer Untersuchungen. Denn: Rohmilch an sich ist nicht unbedingt gesund. Die Milch ist im Gegensatz zu jener aus dem Supermarkt nicht pasteurisiert, gefiltert oder anders haltbar gemacht. Rohmilch kann Krankheitserreger enthalten und ist insbesondere für kleine Kinder und Senioren sowie andere Personen, deren Immunsystem geschwächt ist, nicht unbedingt geeignet. Auch Schwangere sollten keine Rohmilch trinken, um Infektionen und dadurch bedingte Fehlbildungen beim Ungeborenen zu vermeiden.

In Rohmilch können etwa Listerien, Salmonellen oder E. Coli-Bakterien enthalten sein. Früher galt Rohmilch als Infektionsquelle für Tuberkulose in Europa. Auch die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), eine durch Viren ausgelöste Hirnhautentzündung, kann durch Rohmilch übertragen werden – nicht nur durch Zecken. Der Verkauf von Rohmilch wurde daher eingeschränkt.

Heute ist sie meist nur auf Bauernhöfen zu erwerben. Unter bestimmten Auflagen und hygienischen Standards darf sie ab Hof verkauft werden.