Leben/Gesellschaft

Natürlich heilsam: Pflanzliche Must-haves im Winter

Der eine oder andere kann sich vielleicht noch erinnern: an den aromatischen Duft von frisch aufgebrühtem Salbeitee, der in den Wintermonaten des Öfteren Großmutters Küche durchströmte. Angesetzt wurde der Aufguss zum Gurgeln, bei Husten, Halsschmerz und Heiserkeit. Der immergrüne Echte Salbei, dessen Wirkung in seinen fleischigen Blättern steckt, zählt zu den ältesten bekannten Heilpflanzen.

Die kalte Jahreszeit setzt bekanntlich nicht nur den Atemwegen zu. Wie vielfältig man sich im Winter pflanzlich wappnen kann, weiß Claudia Dungl-Hochleitner, Leiterin des Lehrgangs für Evidenzbasierte Pflanzentherapie an der Donau-Universität Krems.

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Gute-Laune-Grün

Dunkelheit und nasskaltes Wetter drücken zwischen November und März bei vielen auf die Stimmung. "Um einer depressiven Gemütslage zu begegnen, ist die beste Heilpflanze das Johanniskraut", weiß Dungl-Hochleitner. Als wohltuender Tee wirkt die Arzneipflanze Niedergeschlagenheit entgegen; Massagen mit Johanniskrautöl sind buchstäblich Balsam für die Seele. Aber Vorsicht: Die Wirkstoffe des Johanniskrauts regen die Bildung bestimmter Enzymsysteme in der Leber an. Es kann zum rascheren Abbau anderer Arzneistoffe kommen.

So kann etwa die Wirkung der Antibabypille bei gleichzeitiger Einnahme beeinträchtigt werden. "Wenn man hier unsicher ist, sollte der Apotheker als kompetenter Ansprechpartner zurate gezogen werden", betont Dungl-Hochleitner.

Als milde Stimmungsaufheller gelten auch ätherische Öle. "Sie beeinflussen über das limbische System unser Wohlbefinden. Petitgrain, ein aus Zitruspflanzen destilliertes Öl, hat sich in der kalten Jahreszeit bewährt."

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Erkältungshelfer

Holunder- und Lindenblüten zählen zu den Klassikern im Erkältungsbereich. "Eine Tasse Tee aus diesen Kräutern in Kombination mit einem Vollbad mit antiviral wirksamem Eukalyptusöl hat schon so manchen Schnupfen verhindert", sagt die Expertin. Setzen sich die Keime im Nasennebenhöhlenbereich fest, sind pflanzliche Präparate aus Enzian, Eisenkraut, Primelblüten, Sauerampfer und Holunderblüten zu empfehlen. "Neuesten Studien zufolge hat sich hier ebenso die Kapland-Pelargonie bewährt. Sie wirkt sowohl antiviral als auch antibakteriell und unterstützt die Bewegung feinster Flimmerhärchen in den Atemwegen, die eingedrungene Keime aus dem Körper transportieren."

Eine wunde, trockene Schnupfennase wird am besten mit Ringelblumensalbe versorgt: "Sie enthält entzündungshemmende und zellregenerative Inhaltsstoffe." Eibisch-Pastillen oder Isländisch-Moos-Tabletten bekämpfen lästiges Halsweh.

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Immunbooster

Als vorbeugende Maßnahme ist der Rote Sonnenhut, Echinacea purpurea, die Heilpflanze der Wahl. "Für eine optimale Wirkung sollten entsprechende Präparate kurmäßig angewendet werden. Also, eine Woche lang einnehmen, dann sieben Tage pausieren und dann wieder für eine Woche einnehmen."

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Entspannungskräuter

Vor den Festtagen im Dezember plagt viele Stress. "Melisse kann das vegetative Nervensystem ins Lot bringen. Als Tee oder ätherisches Öl verhilft sie ein Gleichgewicht zwischen Sympathikus und Parasympathikus herzustellen. Als Badezusatz können Lavendel- oder Neroliöl Entspannung fördern." Bei innerer Unruhe hat sich die Passionsblume bewährt. Ihr Trockenextrakt kann in Form von Filmtabletten praktisch angewendet werden.