Mahlzeit: Warum Barilla im Pesto-Test durchfällt
Von Anita Kattinger
Die perfekte Kombination von 100 Prozent frischem Basilikum – im Morgengrauen geerntet – und dem unverwechselbaren Geschmack von Parmigiano Reggiano DOP: Das soll in einem Glas Pesto des weltbekannten Pasta-Herstellers aus Italien stecken.
Bei einem großen Pesto-Test fiel ausgerechnet die bekannte Marke durch: Was ist geschehen? Die deutschen Konsumentenschützer von Öko-Test nahmen zwanzig Pestos unter die Lupe, fast zwei Drittel kassierten schlechte Bewertungen.
Das beauftragte Labor wies im Barilla-Pesto einen "stark erhöhten" Gehalt an gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffen nach, diese können sich im menschlichen Fettgewebe und in den Organen anreichern.
Das betraf allerdings nicht nur Barilla: Mineralölkohlenwasserstoffe stecken in allen getesteten Pestos, bei acht wurde die Menge als "stark erhöht" eingestuft.
Zehn Pestizide steckten im Glas
Besonders kritisch sehen die deutschen Tester die Pestizidrückstände, die im Barilla Pesto alla Genovese enthalten sind. Zwar waren in Summer 15 der getesteten Produkte mit Pestiziden belastet, allerdings fand das Labor im Barilla-Pesto Spuren von zehn Pestiziden. Darunter das Insektengift Deltamethrin, das unter anderem Bienen gefährdet.
Da die Wechselwirkung verschiedener Substanzen kaum erforscht ist, vergibt Öko-Test hierfür Minuspunkte.
Geschmacklich schnitt das klassische Barilla-Pesto übrigens gut ab: Laut der Sensorikexperten besticht es durch eine sehr starke Basilikumnote und starke Käsenote. Das Mundgefühl ist unauffällig.
Allerdings greift Barilla nicht nur auf frisches Basilikum, kalt gepresstes Olivenöl, Parmesan und Pecorino, Pinienkerne, Knoblauch und Salz zurück, sondern auch auf Aromen sowie günstigere Zutaten wie Cashewkerne und Sonnenblumenöl statt Olivenöl.
Für die Verwendung der günstigeren Zutaten gab es keine Minuspunkte.
Das vollständige Test-Ergebnis können Sie hier kostenpflichtig (2,50 Euro) nachlesen.