Chronik/Wien

Wiens erster Trans*-Pride-Zebrastreifen am Alsergrund eröffnet

Der Bezirk Alsergrund setzt ein Zeichen gegen die Diskriminierung transsexueller Menschen. In der Spitalgasse eröffneten Bezirkschefin Saya Ahmad und SPÖ-Bezirksrätin Dominique Mras deshalb am Mittwoch - am Transgender Day of Visibility - gemeinsam mit LGBTIQ-Aktivist*innen den ersten Trans*-Pride-Zebrastreifen Wiens.

"Am Alsergrund leben wir Vielfalt und Solidarität", betont Ahmad. "Deswegen freut es mich ganz besonders, dass wir gerade am heutigen Internationalen Transgender Day of Visibilty als ein Zeichen des Respekts, der Akzeptanz und vor allem der Sichtbarkeit den ersten Trans*-Pride-Zebrastreifen im Neunten anbringen. Damit ist uns ein sichtbares Zeichen gegen Diskriminierung gelungen. Das ist einzigartig, nicht nur in Wien, sondern in ganz Österreich!“

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Bezirksrätin Dominique Mras, die auch Aktivistin bei der SPÖ-Vorfeldorganisation SoHo (Sozialdemokratie & Homosexualität) ist, hat den Antrag eingebracht, der eine Mehrheit in der Bezirksvertretung fand. 

"Zeichen des Miteinanders"

Sie hält dazu fest: "Immer noch erleben Trans*, Inter und nicht binäre Menschen massive Diskriminierung sowie Ausgrenzung in ihrem Leben. Repräsentation und Sichtbarkeit sind in der Politik ein zentraler Aspekt um auf Missstände aufmerksam zu machen. Mit dem Trans*-Pride-Zebrastreifen konnten wir ein Zeichen des Miteinanders setzen und darauf hinweisen, dass Ausgrenzung, Hass und Gewalt gegen marginalisierte Gruppen keinen Platz bei uns haben!"

Auch SoHo-Wien-Vorsitzende Tatjana Gabrielli betont, wie wichtig Sichtbarkeit im Kampf gegen Diskriminierung ist: "Noch immer gehören Ausgrenzung, Gewalt und Pathologierung zum Alltag vieler Transpersonen. Immer wieder werden bei rechtlichen Verbesserungen diskriminierende Hürden eingebaut wie etwa der Kickl-Erlasses und der darauf folgende schwarz-grüne Nehammer-Erlass, die beide gegen die freien Personenstandswahl sind. Für uns ist klar: Jeder Mensch muss in dem Geschlecht anerkannt werden, indem er lebt – egal ob männlich, weiblich oder in einem alternativen Geschlechtseintrag!“

Noch immer würden Änderungen des Geschlechtseintrages von medizinischen Gutachten und nicht von der Lebensrealität von Betroffenen abhängeb. Die Aufgabe der Politik sei es, für ein selbstbestimmtes Leben für alle Menschen zu sorgen – "unabhängig von der Geschlechtsidentität", sind sich Ahmad und Mras einig.