Chronik/Wien

Wiener Donaukanal: Verwirrung um morgige Adria-Räumung

Widersprüchliche Informationen kursieren derzeit über die zwangsweise Räumung des Lokals Adria Wien am Donaukanal. Das Gericht habe den morgigen Räumungstermin abberaumt, teilte Adria-Betreiber Gerold Ecker der APA am Montag mit. Die Donauhochwasserschutz-Konkurrenz (DHK), die das Ufer verwaltet, bestätigt das jedoch nicht. 

Zur Erinnerung: Um die Fläche unweit der Salztorbrücke wird seit Jahren gestritten. Im Kern geht es darum, dass die DHK im Jahr 2018 die beiden Flächen neben dem Glashaus (das ist der Indoor-Bereich der Adria) an neue Pächter vergeben hat. Und zwar an Clemens Hromatka und Johannes Kriegs-Au vom Container-Start-up Boxircus, die dort das Lokal Taste eröffnen wollen - der KURIER berichtete. 

Das Problem dabei: Ecker (der auch das Badeschiff betreibt), will die beiden Bereiche nicht hergeben. Vor zwei Wochen kündigte die Stadt daher eine Zwangsräumung an. 

Dagegen war Ecker gerichtlich vorgegangen. Die Angelegenheit sei noch nicht rechtskräftig entschieden, versicherte er.

Rechtsmittel laut Ecker zugelassen

"Unsere Rechtsmittel sind zugelassen worden", sagt er nun. Laut dem Gastronomen wäre die Räumung für morgen, Dienstag, früh geplant gewesen. Laut seinen Angaben läuft in der Causa derzeit noch immer ein Verfahren beim Obersten Gerichtshof. 

Die Stadt teilte Eckers Ansicht bis dato nicht. Die Wiener Gewässer Management GmbH (WGM), die die Interessen Wiens in der DHK vertritt, zeigte sich zuletzt überzeugt, dass Ecker keinen Anspruch mehr dort hat. Zur aktuellen Entwicklung wollte man sich bei der WGM nicht äußern.

Kein Beschluss bei DHK

Die DHK weiß auf KURIER- Anfrage nichts von einer Absage der Räumung. "Uns liegt kein Gerichtsbeschluss vor, wonach die Räumung abberaumt wurde", sagt ein Sprecher. Das bedeutet: Aus Sicht der DHK wird morgen Früh geräumt.