Chronik/Wien

Maskenpflicht in Wiener Öffis und Apotheken endet mit Ende Februar

Vor einer Woche kündigte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) das bundesweite Ende der allermeisten Corona-Schutzmaßnahmen an. Heute, Mittwoch, berieten darum Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ), Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) und Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Neos) mit Expertinnen und Experten, wie es in Wien mit den - im Vergleich zum Bund seit langem schärferen - Maßnahmen weitergehen soll.

Das Ergebnis: Auch in der Bundeshauptstadt endet mit Ende Februar die Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und Apotheken. Auch die PCR-Testpflicht für Besucherinnen und Besucher in Spitälern und Pflegeheimen, die Besuchergrenze von drei Personen pro Tag und das laufende PCR-Screening für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter laufen damit aus.

Die kostenlosen Tests bei Symptomen und für Risikopatientinnen und -patienten sollen hingegen - genauso wie das Abwasserscreening - beibehalten werden.

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In den letzten Wochen und Monaten habe man gesehen, dass das Maskentragen nach wie vor hilfreich war, so Ludwig. Nicht nur bezüglich des Coronavirus, sondern auch hinsichtlich des - besonders Kinder betreffenden - RS-Virus sowie der Influenza.

Kapazitäten nicht überschritten

Die derzeitige Modellrechnung gehe aber davon aus, dass die derzeitige Coronawelle Mitte Februar bis Mitte März ihren Höhepunkt erreichen werde. Zwar sei diese "sicher fordernd", aber nicht so heftig, dass die Kapazitäten in den Spitälern überschritten werden könnten. "Als Konsequenz werden wir die Sonderregelungen nicht weiter verlängern", sagte Ludwig.

Es sei "weiter große Aufmerksamkeit nötig", ergänzte Michael Binder, ärztlicher Leiter des Wiener Gesundheitsverbundes (Wigev). Die Maskenpflicht zu verlängern sei jedoch derzeit nicht nötig.

Der Bund hat ein Ende der Coronabestimmungen bis spätestens 30. Juni angekündigt, die Maskenpflicht in vulnerablen Bereichen wie Spitälern oder Pflegeheimen soll mit 30. April enden. Die aktuell gültige Wiener Verordnung läuft mit Ende Februar aus, somit gelten ab 1. März in Wien und den restlichen Bundesländern erstmals seit langer Zeit dieselben Regeln.

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Ludwig bekräftigte, es sei ihm immer wichtig gewesen, einen vorsichtigen und verantwortungsvollen Kurs einzuschlagen. Im Vordergrund der Überlegungen sei immer die Gesundheit der Menschen gestanden, sei diese doch "das höchste Gut".

Auch habe sich der Wiener Weg während der Delta-Welle bestätigt, als die Hauptstadt die niedrigsten Zahlen zu vermelden hatte. Ludwig bedankte sich dafür auch bei der Bevölkerung, der Großteil habe die Maßnahmen immer mitgetragen. Diese Solidarität sei auch "ein sehr positiver Effekt der Pandemie", sagte der Bürgermeister: "Dieses Miteinander möchte ich auch mitnehmen."

Auch einen Seitenhieb auf die oft als sprunghaft kritisierte Corona-Politik des Bundes konnte Ludwig nicht verzichten. Der Wiener Weg sei immer "wissensbasiert" gewesen, da von Anfang an Expertinnen und Experten miteingebunden waren. Vor allem aber seien die Entscheidungen immer konsequent gewesen, "denn eine 'Hü-Hott-Politik' trägt letztlich nur dazu bei, die Menschen zu verunsichern und diese somit ihr Vertrauen in die Politik verlieren“.

Wiener Linien und ÖBB würden Maskenpflicht beenden

Die Wiener Linien und die ÖBB könnten die Maskenpflicht zwar trotz des Endes der gesetzlichen Maßnahmen in die Hausordnung bzw. in die Beförderungsbedingungen aufnehmen. Dass das auch passiert, ist laut einem Bericht von ORF.at aber unwahrscheinlich.

Man würde die Maskenpflicht nur auf Basis rechtlicher Grundlagen in Form von Verordnungen verhängen, hieß es von den Wiener Linien. Von den ÖBB hieß es, was im Bundesland gilt, werde übernommen - wenn also keine Wiener Verordnung mehr vorliegt, werden auch die ÖBB keine Maskenpflicht in der Bundeshauptstadt anordnen.