Chronik/Wien

Wien bleibt bei 2-G in der Gastronomie, Sperrstunde um 24 Uhr

Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) hat sich am heutigen Donnerstag wieder mit seinem Beratergremium - mit Vertreterinnen und Vertretern aus Bereichen wie Medizin oder Prognostik - besprochen. Danach erklärte Ludwig wie üblich die weitere Vorgehensweise der Bundesregierung. 

In Wien gelten folgende Maßnahmen:

Ab dem 5. Februar: 

  • Die Sperrstunde in der Gastronomie wird auf 24 Uhr verlegt.
  • 2-G-Regel in der Gastronomie bleibt aufrecht.
  • Bei Veranstaltungen können statt 25 wieder 50 Personen ohne zugewiesene Sitzplätze zusammenkommen.

Ab dem 12. Februar: 

  • 2-G-Verpflichtung im Handel wird aufgehoben.
  • Verpflichtung zum Tragen der FFP2-Maske im Handel bleibt aber weiterhin aufrecht.
  • Im Tourismus wird man auf FFP2-Masken setzen und ebenso auf 3-G umstellen.
     
  • In der Schule werden die Maßnahmen analog zum Bund umgesetzt.
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Ab 12. Februar dürfen auch Ungeimpfte wieder in den Geschäften abseits des täglichen Bedarfs einkaufen. Konkret wird im Handel mit der Lockerung nur noch eine FFP2-Maskenpflicht gelten. Auch Tests sind nicht notwendig, um einkaufen zu gehen.

In allen anderen Bundesländern darf man ab 19. Februar auch wieder mit einem gültigen Coronatest in Restaurants und Cafes. Denn dort gilt dann wieder 3-G (geimpft, genesen oder getestet). Wien geht in diesem Punkt seinen eigenen Weg und bleibt bei der 2-G-Pflicht (geimpft oder genesen).

Der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp kritisiert dieses Vorgehen allerdings. „Es ist einfach nicht nachvollziehbar, warum Bürgermeister Ludwig an der 2G-Pflicht in der Gastronomie weiter festhält. Außer, dass Lokalbetreiber weiter mit massiven Einbußen zu rechnen haben, wird dieses Fortführen der Maßnahme nichts bringen", so Nepp. Der Kritik schloss sich auch Bundesministerin Elisabeth Köstinger an. „Wann begreift Wien endlich, dass eine Pandemie nicht die Zeit für parteipolitisches Kleingeld ist. Wir bekommen das Corona-Virus nur in den Griff, wenn wir alle am selben Strang ziehen.“

Dass die Fortführung der 2-G-Pflicht in der Gastronomie negative Auswirkungen auf die Wiener Gastronomie haben könnte, glaubt Ludwig nicht. Er vertraue darauf, dass es viele Menschen aufgrund der sicheren Maßnahmen in die Gastronomie treibe. Außerdem seien bereits mehr als 80 Prozent der über 18-Jährigen geimpft.

Allerdings müsse sich der Bundesgesetzgeber überlegen, wie man die neuen Regeln mit der Impfpflicht in Einklang bringe, gab Ludwig zu bedenken. „Eine Impfpflicht und 3G, das muss man intellektuell auch einmal, glaube ich, auf die Reihe bringen. Aber das ist nicht meine Aufgabe als bescheidener Bürgermeister.“ Unterstützung bekam er dabei vonseiten der NEOS.

Ludwig: Pandemie ist noch nicht vorbei 

Die Pandemie sei nicht vorbei, sagt Bürgermeister Ludwig. Auch die neue Variante bringe gewisse Unsicherheiten. Außerdem gebe es auch schwere Verläufe bei Omikron-Fällen. Denn es sei nicht sinnvoll, dass mit Inkrafttreten des Impfpflichtgesetzes auch ein Test für die Gastronoimie ausreichend sein soll, so Gerald Loacker, Pandemiesprecher der NEOS im Parlament.

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„In den Wiener Spitälern haben wir bereits Stufe sechs von acht erreicht. Die Belastung in den Spitälern hat in manchen Standorten sogar zugenommen. Weil es mehr Patienten gibt und doch spürbare Ausfälle bei den Mitarbeitern", sagt Ludwig.

Genau deshalb sei die Infrastruktur in den Spitälern zu schützen. Nach Beratungen mit Experten habe man sich zu gemeinsamen Maßnahmen durchgerungen.

Kostenpflichtige Tests

Ein Grund, weshalb man die Pandemie bisher vergleichsweise gut überstanden habe, sei die Teststrategie. Rufe nach einem kostenpflichtigen PCR-Testregime kritisierte Ludwig deshalb stark. „Wir in Wien sind überzeugt, dass uns diese Teststruktur hilft, andere Ausgaben zu vermeiden. Wir drängen eher darauf, dass man die Testmöglichkeiten in anderen Teilen Österreichs verstärkt.“ Schwerwiegende Einschränkungen der Wirtschaft und des Arbeitsmarktes könne man sich dadurch ersparen, befand der Bürgermeister.

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