Chronik/Wien

Wenn der Eiskaffee den Horizont erweitert

Was tun, wenn die Hitze in der Stadt neue Rekorde bricht? Dann hilft nur noch der gute alte Eiskaffee. Dieses inoffizielle Lebenselixier hat sich weiterentwickelt: In Wien findet man mittlerweile viele ausgefallene Variationen. Der KURIER hat den Überblick.

Caffè Orizzonte

„Man kann selbst seinen Horizont gestalten, bevor man den Kaffee genießt“, sagt Marco Piras, Barista von Illy in der Webgasse 43. „Im Kaffee selbst erkennt man nämlich die Farbe des Himmels. Sie ergibt sich aus kaltem Milchschaum gemischt mit der Alge Spirulina“.

 

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Die Blaualge gilt als Superfood und soll das Immunsystem stärken. Bewiesen ist das nicht, aber der blaue Farbstoff ist natürlich und schaut gut aus. „Der Kaffee wurde zur Aufmunterung erfunden, auch wegen der harten Zeiten durch Corona“, erklärt man bei Illy. Der Kaffee kommt im Glas. Daneben steht eine kleine Espresso-Kanne. Den Kaffee darf der Gast selbst in den „Himmel“ gießen. Dann ist das Farbenspiel perfekt: Espresso, Magermilch, Spirulina-Alge und Akazienhonig. Der Kaffee kostet 5 Euro.

Balthasar

2., Praterstraße 38

 

Gusto

8., Josefstädter Straße 75-77

gelateriagusto.com

 

Le Bol

1., Neuer Markt 14

1., Nagerlgasse 21

lebol.at

 

Illy

1., Habsburgerg. 14

1., Michaelerplatz 6

6., Webgasse 43

6., Linke Wienzeile 6

illy.com

 

LUV Beachclub Schönbrunn

13.,Sportbad Schönbrunn

luvbeachclub.com

Cold Brew

Diese Variante sieht aus wie ein Guinness-Bier. Der Nitro-Cold-Brew Kaffee kommt aus der Zapfsäule – auch bei Illy. Der kalt gebrühte Kaffee gelangt mittels Kompressor und Druckluft ins Glas. Der eiskalte Kaffee mit Schaumkrone im Wasserglas schmeckt erfrischend, aber auch wässrig. Die Variante ist zuckerfrei. Serviert wird das Getränk mit vielen Eiswürfeln. Preis: 3,50 Euro.

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Affogato mit Tiramisu-Eis

Den gibt es mit  Panna (Schlagobers) im neuen Eisgeschäft Gusto (8., Josefstädter Straße 75) gegenüber vom Cafe Hummel. Der frühere Bortolotti-Mitarbeiter Mauro Porta aus Sardinien macht nun sein eigenes Eis und gibt ein wenig von seinem Tiramisu-Eis in den Kaffee. Kostenpunkt: 4 Euro.

 

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Café Nelcotte

Wer Frankreich vermisst, der braucht nur in den 1. Bezirk zu wandern. Im Le Bol Blanc (1., Naglergasse 14) und im Le Bol (1., Neue Markt 14) gibt es Eiskaffee entweder in einer kleinen Schüssel (Stichwort: Le Bol) oder im Wein-Glas. Wie etwa den Café Nelcotte: Oben ist das Glas weiß von Schlagobers und Milchschaum, darunter dunkel vom Kaffee – und ganz unten leuchtet die helle Kondensmilch. In der Schüssel mit Eiswürfel und mit viel Zimt wird der Café Brûlot (Milchkaffe, Zimt, Vanille, Eiswürfel) serviert. Nelcotte kostet 7,90 Euro, Brûlot 4,50 Euro.

Tipsy Sissi

Dieser sympathische, wienerische Name steht für die „angeheiterte Sissi“. Es ist ein Kaffee-Cocktail. Den gibt es im LUV Beachclub im Schönbrunner Bad (13., Sportbad Schönbrunn): Espresso Martini, Vanille-Eis, Schlagobers und prickelndes Schoko-Brausepulver um 9,90 Euro.

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Bloody Orange Drip

Bloody Orange Drig gibt es beim Balthasar (2., Praterstraße 38). Bestseller ist dort der geeiste Cappuccino, aber der Bloody Orange Drip ist der Geheimtipp.

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Er ist mit Orangensaft aus Orangen aus dem Vulkangebiet beim Ätna und mit Rosmarin angereichert. Der Kaffee selbst entsteht mit der Cold-Drip-Methode: Sechs Stunden lang wird er dafür Tropfen für Tropfen kalt extrahiert. Angeblich soll Kaffee gemischt mit Zitrusfrüchte ein Wachmacher und Heilmittel gegen Migräne sein. Bei Espresso-Tonic wiederum wird ein doppelter Espresso auf das chininhaltige Bittergetränk geschüttet. Das Getränk gefällt vor allem auch optisch: Unten bleibt der weiße Tonic, oben setzt sich der dunkle Kaffee ab. Preis: 4,40 Euro (Bloody Orange Drip) und 4,60 Euro (Espresso-Tonic).