U-Bahn-Station Spittelau bekommt grüne Generalüberholung
Der Platz vor der U-Bahn-Station Spittelau gehört - gelinde gesagt - nicht zu den grünsten der Stadt. Das wird sich laut den Wiener Linien aber nun ändern. 4.600 Sträucher und 26 Bäume sollen das Areal einladender und vor allem schattiger machen. Das Projekt ist Teil der Bemühungen der Stadt, Hitzeinseln zu reduzieren und das Stadtklima zu verbessern. Derzeit werden pro Jahr zehn städtische Fassaden begrünt. 150 begrünte Häuser gibt es bereits.
Die ersten Maßnahmen sind bereits zu bewundern. Die Fassade der U-Bahn-Station wurde begrünt und "in eine vertikale Blumenwiese verwandelt".
Die Büsche, Stauden und Kräuter seien nicht nur schön anzusehen, sondern würden auch das Mikroklima verbessern, heißt es bei den Wiener Linien, die sich selbst den Slogan "Greener Linien" - also grünere Linien - verpasst haben.
"Die Begrünung filtert Schadstoffe aus der Luft, verhindert die Bildung von Hitzeinseln und trägt auf diese Weise aktiv zum Klimaschutz bei", ist auch die zuständige Umweltstadträtin Ulli Sima überzeugt, die sich kürzlich ein Bild von der Fassade machte.
Baubeginn für die Umgestaltung des Vorplatzes soll dann im Juni sein. Dafür wird der Beton aufgebrochen und Bäume und Sträucher gepflanzt. Im Herbst 2020 soll der fast 4.000 Quadratmeter große Platz zwischen der U-Bahn-Station Spittelau und der Wien Energie-Welt dann fertig umgebaut sein. Neben den 4.600 Sträuchern, Gräsern und Kräutern und den 26 Felsenbirnen-, Buchen- und Kieferbäumen wird es dann - in deren Schatten - neue Sitzmöbel sowie eine Citybike Station geben.
Nebeldüsen
Nur auf Pflanzen wollen sich Stadt und Wiener Linien im Kampf gegen die Hitze aber nicht verlassen. So werden spezielle Photovoltaik-Module installiert, die tagsüber Schatten spenden. Integrierte Nebeldüsen sorgen für noch mehr Abkühlung an heißen Sommertagen.
"Mit der gespeicherten Sonnenenergie leuchten die Module in den Abend- und Nachtstunden den Gehweg hell aus. Damit soll das Sicherheitsgefühl zusätzlich gesteigert werden", teilen die Wiener Linien mit.
Da der Platz auch unmittelbar neben dem Donaukanal liegt, wird er häufig von Radfahrern frequentiert. Um Konflikte mit Öffi-Fahrern zu minimieren, wird es eigene Bodenmuster geben, die die Eingangsbereiche markieren. Zudem werden mehr als 100 Radständer errichtet.
Generell wird bei der Planung Wert auf umweltfreundlichen Verkehr gelegt. Neben einer Radservicestation wird es bei Fertigstellung des Platzes Citybikes, Moped- und Carsharing geben.
Für Sima und Bezirksvorsteherin Saya Ahmad wird der Bezirk Alsergrund durch das Projekt deutlich aufgewertet. „Die Begrünung wird dem Platz einen völlig neuen Charme verleihen", ist Ahmad überzeugt.