Schubert Theater zeigt Mischungen aus Theaterstück und Videospiel
Von Agnes Preusser
Dass man Theaterstücke über einen Stream zuhause ansehen kann, ist nicht neu. Gerade durch die geschlossenen Theater in diversen Lockdowns boomten diese Angebote sogar.
Das Schubert Theater (9., Währinger Straße 46) geht aber noch einen Schritt weiter und erfindet neue digitale Formate. Den ganzen Februar über legt das kleine Puppentheater den Schwerpunkt auf zukunftsweisende Produktionen.
„MAY.be 2.0“ ist etwa eine Mischung aus Theaterstück und Videospiel. Als Zuschauer (am eigenen PC) wird man selbst zu Spielfigur und kann die interaktiven Räume erkunden – zum Beispiel das virtuell nachgebaute Schubert-Foyer oder die Schattengleichnis-Höhle Platons.
Man kann sich drei unterschiedliche Szenen ansehen und dabei auch mit den anderen Zuschauern interagieren.
Ein Würstelstand auf Weltreise
Weniger interaktiv, dafür umso Wienerischer geht es bei „Ein Würstelstand auf Weltreise zu“. In der fünfteiligen Online-Miniserie nimmt die Ur-Wiener-Würstelfrau Frau Resch, eine Handpuppe, das Publikum mit zu Abenteuern in aller Welt.
Die Premiere ist am 3. Februar. Immer am Donnerstag und Sonntag kommt eine neue Folge heraus, die man als Kartenbesitzer per Link zugeschickt bekommt. Ab 17. Februar kann man sich alle Vorstellungen gebündelt ansehen. Ein Prinzip, das man von Streaming-Anbietern wie Amazon oder Netflix kennt.
Ende Februar wird auch das Stück „Projekt Pinocchio“ reaktiviert. Es wurde zu 70 Prozent von einer Künstlichen Intelligenz geschrieben. „Wir verstehen den Einsatz neuer Technologien und Innovationen nicht als bedrohlich, sondern sehen darin neue und spannende Möglichkeiten in Erweiterung zu dem analogen Theater“, heißt es dazu vom Schubert Theater.
Diskussionen über die Zukunft
Im Aktionsmonat Februar werden außerdem "Future Talks" darüber angeboten, wie weit neue Technologien in Österreichs Theater-Landschaft bereits im Einsatz sind, welchen Mehrwert Digitales Theater für Künstler und Publikum hat und wie die Zukunft des Theaters aussehen könnte.
Spielplan und Tickets zu den Stücken gibt es auf schuberttheater.at.