Chronik/Wien

Polizist beim Marathontraining stoppt flüchtenden Schlepper

Die Flüchtlingsaufgriffe in und rund um Wien reißen nicht ab. Am frühen Dienstagnachmittag wurde ein Motorradpolizist auf der A4 in Fahrtrichtung stadtauswärts auf einen verdächtigen Lkw aufmerksam. Da nicht auszuschließen war, dass es sich um ein Schlepperfahrzeug handelt, nahm der Polizist der Landesverkehrsabteilung die Verfolgung auf.

Als der Beamte eine Lenker- und Fahrzeugkontrolle durchführen wollte, soll der Fahrer Gas gegeben haben und geflüchtet sein. Auf Höhe der Mannswörther Straße stoppte der 49-jährige Ukrainer schließlich, sprang aus dem Fahrzeug und rannte in eine angrenzende Parkanlage. Der Polizist nahm ebenfalls zu Fuß die Verfolgung in Richtung eines dicht bewachsenen Waldes auf.

Zwei Passanten, ein Läufer und ein Fahrradfahrer, die den Vorfall bemerkt hatten, wollten dem Polizisten helfen, auch sie liefen dem mutmaßlichen Schlepper hinterher. Zu dritt gelang es ihnen schließlich, den Tatverdächtigen anzuhalten und festzunehmen.

38 Flüchtlinge aufgegriffen

Bei der Durchsuchung der Ladefläche des Fahrzeuges wurden 13 Syrer entdeckt.

Kurz darauf stellte sich zudem heraus, dass es sich bei den beiden Helfern um einen Wiener Polizisten und einen Mitarbeiter der Rathauswache handelte, die in ihrer Freizeit für einen bevorstehenden Marathon trainierten.

Weiterer mutmaßlicher Schlepper aufgegriffen 

Etwa zeitgleich sprangen auch mehrere Flüchtlinge in der Wagramer Straße aus einem Klein-Lkw. Der Lenker des mutmaßlichen Schlepperfahrzeuges ergriff dort ebenfalls die Flucht.

Alarmierte Einsatzkräfte der Bereitschaftseinheit leiteten allerdings sofort eine Fahndung ein. Dabei gelang es, das Fahrzeug zu lokalisieren, anzuhalten und den Tatverdächtigen, einen 28-jährigen Moldauer, festzunehmen. Bei dem Einsatz wurden 25 Personen aus Syrien und Afghanistan aufgegriffen.

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