Chronik/Wien

Naschmarkt-Flohmarkt: Bezirk will längere Öffnungszeiten

Die Mariahilfer FPÖ wünscht sich schon seit Längerem eine Ausweitung der Öffnungszeiten des Naschmarkt-Flohmarkts von 13 auf 16 Uhr. Ein entsprechender Antrag wurde in der Bezirksvertretungssitzung nun einstimmig angenommen, berichtet FPÖ-Bezirksparteiobmann Leo Kohlbauer.

SPÖ-Bezirkschef Markus Rumelhart wird damit beauftragt, mit der zuständigen Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) über eine entsprechende Änderung der Marktordnung zu verhandeln.

Müllproblematik & Corona

Seit 2018 war der beliebte Flohmarkt am Naschmark, der samstags Tausende Besucher anzog, von 6:30 bis 17 Uhr geöffnet. Für Händler mit Gewerbeschein sowie für private. Dass die "Profis" ihre Waren zum Teil bis Mittag verkauft hatten und dann nach Hause gingen, hatte aber ein Müllproblem zur Folge. Denn die leer zurückgelassenen Stände wurden von illegalen Händlern eingenommen, die ihre Waren ,gefunden’ oder aus Gewandcontainern entwendet hatten. Und was sie nicht verkauften, ließen sie einfach liegen. Die Entsorgungskosten beliefen sich auf mehr als 80.000 Euro im Jahr.

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Als Reaktion wurden die Öffnungszeiten eingeschränkt. Von 6:30 bis 14 Uhr - was tatsächlich zur deutlichen Reduzierung des Müllaufkommens beitrug. Mitte 2019 hatte sich die Müllmenge von ursprünglich fünf Tonnen auf 400 Kilo verringert.

Die weitere Verkürzung auf 13 Uhr war letztlich Corona geschuldet, erklärt man im Büro von Bezirkschef Rumelhart.

SPÖ stellt Bedingungen

Mit ihrem Antrag auf Verlängerung der Öffnungszeiten bis 16 Uhr lief die FPÖ bei den anderen Parteien im Bezirk nun offenbar offene Türen ein. Auch bei der SPÖ kann man sich eine Rücknahme der Sperre um 13 Uhr vorstellen. Allerdings nur unter zwei Bedingungen: Zum einen müssten alle Händler bis 16 Uhr an ihren Ständen bleiben. Und zum anderen müsse das Marktamt entsprechende Kontrollen gewährleisten, meint Rumelhart.

Bei der FPÖ ist man soweit einmal zufrieden, Kohlbauer spricht von einem "großen Erfolg für die Standler und Besucher des Naschmarkt-Flohmarkts". Der blaue Bezirkobmann sieht aber noch Verbesserungsbedarf.

Um die Müllproblematik nachhaltig in den Griff zu bekommen, dürften überhaupt keine privaten Händler mehr zugelassen werden, plädiert er für eine Beibehaltung des Status-quo. Covid-bedingt dürfen zurzeit ja nur Händler mit Gewerbeschein Stände auf dem Flohmarkt betreiben. Zudem fordert Kohlbauer eine Halbierung der Standgebühren.