Klimaktivisten klettern nackt auf Balkon der Deutschen Botschaft
Von Konstantin Auer
Ungewöhnliche Szenen - vor allem bei der vorherrschenden Kälte - waren es, die Passanten am Freitagvormittag in der Gauermanngasse in Wiens Innenstadt zu sehen bekamen: Drei Klimaaktivisten des Bündnis "DanniBleibt" kletterten mit Anlegeleitern auf den Balkon bei der Deutschen Botschaft. Dabei waren sie vollkommen nackt.
Dort hängten sie dann ein Plakat auf: "Mit Vollgas in die Klimakrise! - Bundesregierung: stoppt die A49!". Unten auf der Straße versammelten sich zehn weitere Aktivisten. Sie setzen sich gegen die Rodung des Dannenröder Forsts in Hessen (Deutschland) wegen des Baus der Autobahn A49 ein.
Wald soll gerodet werden
Den Wald halten derzeit ebenfalls Klimaaktivisten besetzt - bei den Räumungsaktionen der deutschen Polizei kam es teilweise zu Vorwürfen wegen Polizeigewalt.
"Die Klimakrise hält nicht vor nationalen Grenzen. Wir sind hier bei bei der deutschen Botschaft in Wien um ein klares Zeichen zu setzen. Fossile Infrastruktur darf unter keinen Umständen weiter ausgebaut werden. Nicht im Danni, nicht in der Lobau, nirgendwo" teilte Aktivistin Andrea Perdomo in einer Aussendung mit.
Einem Streifendienst der Wiener Polizei, der die Botschaften abfährt, waren die Aktivisten gegen 12.10 Uhr aufgefallen. Man suchte das Gespräch mit den Besetzern - diese sollen schließlich gegen 13.20 Uhr den Balkon freiwillig verlassen haben, teilte ein Polizeisprecher mit. Einige Aktivisten waren am Freitagnachmittag noch vor Ort. Sie forderten, einen Vertreter der Botschaft sprechen zu können.
Anzeigen gab es bis 14 Uhr jedenfalls keine. Es könne aber sein, dass es welche wegen Ordnungsstörungen oder Anstandsverletzungen geben werde, sagte der Polizeisprecher.
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