Chronik/Wien

Hernals: Heuberg-Kuppe bleibt Parkpickerl-frei

Wenn, wie von Verkehrstadträtin Ulli Sima (SPÖ) angekündigt, 2022 in ganz Wien das Parkpickerl eingeführt wird, stimmt das bei genauer Betrachtung nicht ganz. Denn einige Gebiete werden auch in Zukuft ohne Parkraumbewirtschaftung bleiben.

Es handelt sich dabei meist um kleine, entlegene Wohngebiete am Standrand, in die sich ohnehin kaum ein Pendler aus dem Umland mit seinem PKW verirrt, weil sie nur sehr schlecht mit den Öffis erschlossen sind. Beispielsweise einige Randgebiete in Liesing.

Anrainer-Befragung

Pickerlfrei bleibt aber auch die Heuberg-Kuppe in Hernals, ein Siedlungsgebiet mit vielen Kleingärten. Das hat der Bezirk nun beschlossen, nachdem er in dieser Causa sogar eine offzielle Anrainer-Befragung durchgeführt hat. Im Vorfeld sei nicht ganz klar gewesen, wie die Stimmung der Bevölkerung in diesem Grätzel sei, begründet Bezirksvorsteher-Stellvertreter Peter Jagsch (SPÖ) diesen Schritt.

Die Befragung hat das unklare Stimmungsbild freilich bestätigt: Mit 50,6 Prozent sprach sich eine denkbar knappe Mehrheit gegen das Parkpickerl aus. Für den Bezirk ist die Entscheidung aber trotzdem bindend. 1.600 Anrainer wurden befragt, mit 60 Prozent war die Beteiligung relativ hoch.

Bewohner des Grätzels, die trotzdem ein Pickerl haben wollen, um in anderen Teilen des Bezirks zu parken, könnten dennoch eines erwerben, betont Jagsch. Und sollte wider Erwarten der Parkplatz-Druck am Heuberg dratisch ansteigen, könne man die Entscheidung immer noch überdenken.

Pickerlfrei in Hernals bleiben übrigens auch Gebiete bei der Höhenstraße und am Exelberg. Dies jedoch ohne Befragung, weil ohnehin klar war, dass die Anrainer dort dies so wollen.