Parkpickerl kommt ab März 2022 für ganz Wien
Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) hat am Donnerstag Details zur geplanten, wienweiten Kurzparkzone präsentiert. Künftig bezahlt man nicht nur in den derzeit 19, sondern in allen 23 Bezirken für das Parken – entweder mit einem Parkschein, oder (sofern man Anrainer ist) mit dem Parkpickerl für den eigenen Bezirk.
Ausgeweitet wird am 1. März 2022, gab Sima nun bekannt. Was Parkdauer und Tarife betrifft, werden im Wesentlichen die jetzigen Regeln aus den Innenbezirken auf die ganze Stadt ausgerollt.
Was das konkret heißt? Der KURIER beantwortet die wichtigsten Fragen dazu.
Welche Gebiete werden neue Kurzparkzonen?
Hietzing, Floridsdorf, die Donaustadt und Liesing kommen komplett neu dazu. Simmering, das zuletzt nur einen Teil des Bezirks zur Kurzparkzone machte, wird diese ausweiten. Laut Sima entspricht dieser Schritt einer Verdopplung der Parkpickerl-Fläche.
Gibt es Ausnahmen?
Ja. Bereits jetzt sind die Ränder von manchen Bezirken mit Kurzparkzone ausgenommen – etwa Erholungsgebiete. Diese Ausnahmen bleiben.
Und auch bei den Neuzugängen gibt es solche: In Floridsdorf wird etwa der Bisamberg nicht einbezogen, in Liesing ein Teil des Betriebs- bzw. Industriegebiets. Der 22. und der 11. Bezirk planen keine Ausnahmen.
In Hietzing steht dazu noch ein Beschluss des Bezirksparlaments aus. Bezirkschefin Silke Kobald (ÖVP) kritisierte die Neuregelung am Donnerstag einmal mehr: Weil Liesing mitziehe, werde damit die Entscheidung für ihren Bezirk gewissermaßen erzwungen, sagte sie.
Was wird aus der Sonderzone bei der Stadthalle?
Hier gelten derzeit Sonderregeln: Im Unterschied zu anderen Bezirken ist die Kurzparkzone auch am Wochenende in Kraft. Das ist ab März passé: Stattdessen wird man auf ausgewiesene Anrainerparkplätze setzen, die auch samstags und sonntags gelten sollen.
Wann gilt die wienweite Kurzparkzone?
Von Montag bis Freitag (außer Feiertage) zwischen 9 und 22 Uhr. Die Höchstparkdauer mit Parkschein beträgt zwei Stunden.
Derzeit gibt es noch Unterschiede zwischen den Innen- und Außenbezirken: In Letzteren endet die Kurzparkregelung momentan bereits um 19 Uhr – und man darf bis das Auto bis zu drei Stunden abstellen.
Wird das Parken teurer?
Der Preis wird vereinheitlicht: Ohne Gebühren kostet das Parkpickerl in jedem Bezirk künftig 10 Euro pro Monat. Das ist jener Tarif, den die Bewohner der Innenbezirke schon jetzt bezahlen. Für die Anrainer der Außenbezirke wird es teurer: Sie zahlen derzeit 7,50 Euro monatlich.
Die Pickerl-Überlappungszonen an den Bezirksgrenzen bleiben übrigens. Das Parken mit Parkschein wird nicht verteuert.
Was sagt die Opposition dazu?
Für die ÖVP ist Simas Reform eine „Abzocke“. Man habe das bestehende Modell einfallslos auf ganz Wien ausgedehnt, sagt Gemeinderat Manfred Juraczka.
Für die Grünen ist die Ausweitung „besser als nichts“. Notwendig wären jedoch kleinere Zonen.
Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp befand, dass es Rot-Pink nicht schnell genug gehen könne, den Wienern „die Taschen auszuräumen“.