Chronik/Wien

Finanzpolizei hebt erneut illegale Kellercasinos in Wien aus

Die Finanzpolizei hat am Mittwoch erneut illegale Glücksspiellokale in Wiener Kellern aufgespürt. Wie schon zuletzt - der KURIER berichtete - wurde dort nicht nur auf Automaten gespielt, sondern auch mit Suchtmitteln gehandelt. Sogar illegale Prostitution soll dort stattgefunden haben. Auslöser für den Einsatz waren anonyme Anzeigen und eigene Ermittlungen.

Am späten Mittwochabend schlugen die Beamten gleich doppelt zu. Einmal in Wien-Donaustadt und einmal in Wien-Rudolfsheim-Fünfhaus. Die beiden Einsätze entpuppten sich laut Finanzministerium "als Volltreffer und massive Schläge gegen die organisierte Glücksspielmafia aus dem Osten".

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Unterstützt wurden die Glücksspielrazzien unter anderem von der Bereitschaftseinheit der Wiener Polizei und der Sondereinheit WEGA. Die Beamten hatten dabei auch alle Hände voll zu tun. Zunächst erfolgte der Zugriff im 15. Bezirk, wo zehn Spieler an illegalen Automaten zockten. Mehrere Besucher versuchten, sich zu verstecken und gefälschte Ausweise in der Toilette runterzuspülen - allerdings erfolglos.

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Im Zuge der Kontrolle wurden auch Drogen und ein Kampfmesser gefunden sowie mehrere Frauen angetroffen, die in dem Lokal der Geheimprostitution nachgingen. Es folgten mehrere Festnahmen, außerdem wurden von der Finanzpolizei 7 Glücksspielgeräte und ein Cashcenter sichergestellt. 

"Übelster Gestank" in "Spielhölle"

Der Einsatz war damit aber noch nicht zu Ende. In Wien-Donaustadt erwartete die Finanz aufgrund vorausgegangener Ermittlungen noch wesentlich mehr Spieler. Dementsprechend traf man mit einem Großaufgebot an Einsatzkräfte ein.

Angesichts der zahlreichen uniformierten Polizisten wurde die massive Metalltüre zu dem Kellerlokal freiwillig geöffnet und die Beamten konnten das blickdicht abgeriegelte Erdgeschoßlokal ohne Gewaltanwendung betreten. Einer der Spieler versuchte durch ein Fenster zu flüchten, wurde aber rechtzeitig daran gehindert.

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Im Inneren herrschte laut Finanzpolizei "übelster Gestank". Auch, weil alle Fenster geschlossen waren und sämtliche Coronamaßnahmen ignoriert wurden. Die 34 Spieler schien das nicht zu stören, sie spielten ohne Abstand an drei Pokertischen sowie zwei Glücksspielgeräten und hatten jeweils bis zu 10.000 Euro Bargeld bei sich.

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Es folgten auch hier zahlreiche Anzeigen wegen Verstößen gegen das Glücksspielgesetz, gegen die Corona-Schutzmaßnahmen, wegen Schwarzarbeit und illegaler Ausländerbeschäftigung und wegen illegaler Prostitution sowie illegalen Waffen- und Drogenbesitzes.

Die Ermittlungen nach den Hintermännern laufen nun auf Hochtouren. Den Beteiligten drohen langjährige Haftstrafen und hohe Geldbußen.

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