Beachvolleyball-EM am Heumarkt: Ein Stadion wie ein Opernhaus
Zur Ouvertüre kommt der Beachvolleyball-Organisator Hannes Jagerhofer höchstpersönlich vorbei. Auf 16 Meter Höhe wurde der Baum zur Gleichenfeier angebracht. Das Pop-up-Stadion ist so gut wie fertig. In schattigen Ecken erholen sich Arbeiter. Sie haben bei 30 Grad Hitze das Gerüst aufgebaut.
„Es wirkt wie eine aufgeblasene Staatsoper“, sagt Jagerhofer stolz mit Blick auf den glänzenden Sand, die Kulisse also. Seit 25 Jahren organisiert er Beachvolleyball-Turniere. Erstmals aber eine EM mitten in der Stadt: 600 Tonnen Sand wurden für die Inszenierung aus Melk ins Zentrum gekarrt. 250 Tonnen sind im Stadtpark. Dort wurde ein Volleyballplatz zum Aufwärmen für die Profispieler aufgebaut. 1.000 Tonnen sind auf der Donauinsel, dort befinden sich die Side-Courts.
In elf Tagen startet die EM. Manche Volleyballer kommen direkt von den Olympischen Spielen aus Tokyo. 18 Nationen sind vertreten. Neun österreichische Teams sind mit dabie. Schlafen werden sie im Intercontinental.
Wann: 11. bis 15. August
Wo: Main-Court: Am Heumarkt (3., Lothringerstr. 22)
Side-Court: Donauinsel (21., zwischen Floridsdorfer und Schnellbahnbrücke)
Was: 64 Volleyballteams (Männer und Frauen) spielen in 112 Matches um den Volleyball-EM-Titel
Preisgeld: Jeweils 100.000 Euro gibt es für Damen und Herren zu gewinnen; 20.000 Euro erhalten die Sieger-Teams
Tickets: Die Tickets kosten zwischen 15 und 60 Euro und sind hier erhältlich.
Sand: Der Sand auf dem die EM-Gewinner spielen wird anschließend verkauft: 10 Euro netto / Tonne zzgl. der Beladungskosten (25 Euro netto / Sattelzug). Die Beladung erfolgt im Zeitraum von 16.-19.8. Bei Interesse eine Mail mit Kontaktdaten, gewünschter Menge, Rechnungsadresse und der Info, ob der Transport selbst organisiert wird an lukas.maderboeck@acts.at schicken.
Flutlicht für Nachtfestspiele
Am Heumarkt werden im Pop-up-Stadion die wichtigsten Spiele ausgetragen. Es fehlen nur noch die LED-Verkleidung des Stadions, die Bodenplatten, das Volleyballnetz und das Flutlicht. 660 Quadratmeter Flutlicht machen erstmals „Nachtfestspiele“ möglich (ab 16.30 Uhr). Tickets zwischen 15 und 60 Euro können Besucher nur online (wien-ticket.at) ergattern. Die Überprüfung des 3-G-Nachweises und das Contact-Tracing finden im Konzerthaus statt. Über eine abgesperrte Bahn wird man in die „Strand-Oper“ geführt. Fehler dürfen nicht passieren.
„Wenn man von Zrce liest, bekommt man Angst“, sagt Jagerhofer. Über 300 Österreicher haben sich bei dem Musikfestival in Kroatien mit Covid angesteckt. Aber im Stadt-Stadion sei man auf fast alles vorbereitet. „Wir können Plexiglas befestigen, die Bestuhlungsanzahl ändern“, sagt Jagerhofer.
Am Heumarkt sind es 2.500 Plätze, 1.200 auf der Donauinsel. Während sich Wien über das ganze Theater noch wundert, wünscht sich Klagenfurt die Unterhaltung zurück. Immerhin war das Event dort 21 Jahre angesiedelt. Jagerhofer schließt eine Rückkehr nach Kärnten aus.