Chronik/Wien

Ein Baum sammelt Spenden für die Aufforstung von Waldgebieten

Vor dem Amtshaus Floridsdorf steht nun Kwirki, seines Zeichens Stellvertreter aller Bäume. Sein Körper ist ein fünfeinhalb Meter hoher Eichenstamm, sein Gesicht ein LED-Bildschirm. Er spricht Passanten an und bittet sie um Spenden für ökologische Projekte des Jane Goodall Institute Austria. Dieses widmet sich dem Erhalt und der Aufforstung von Waldgebieten im Süden.

Werden vor Ort mittels Smartphone und QR-Code Spenden getätigt, hat dies – ebenso wie aktuelle Wetterdaten – Einfluss auf Kwirkis Laune.

Kwirki ist eines von 11 temporären Kunstprojekten zum Klima, die bis Frühjahr 2023 in Floridsdorf zu finden sind. Initiiert wurde das Projekt mit Namen „Das Wetter von morgen“ von KÖR (Kunst im öffentlichen Raum Wien).

An zentralen Plätzen

Eine Jury wählte neun künstlerische Arbeiten aus, die an zentralen Floridsdorfer Plätzen und Straßen wie dem Schlingermarkt, dem Pius-Parsch-Platz oder der Franklinstraße zu sehen sind. Zudem gibt es zwei Kooperationsprojekte mit der VHS Floridsdorf sowie der Boku.

„Die Klimakrise betrifft uns alle, deshalb ist es wichtig, die Wienerinnen und Wiener für das Thema zu gewinnen, indem wir Bewusstsein dafür schaffen“, sagte Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) bei der Eröffnung.

Die Projekte sind dabei sehr vielfältig. Manche – wie Kwirki – sind durchgehend bis 2023 zu sehen. Andere sind interaktive Veranstaltungen. Im Juli und September gibt es etwa „Birdwatch“. Bei diesem spielerischen Audio-Spaziergang wird man ins Jahr 2049 befördert und begibt sich in das Wien von morgen und auf die Spuren der Hobby-Vogelkundlerin Selma. Die zentrale Frage: Was hat sich verändert und wie sieht die Stadt in knapp 30 Jahren aus?

Am 15. Juni besetzt Künstlerin Katarina Schmidl zwei Parkplätze (von 16 bis 17 Uhr in der Brünner Straße 6-8, von 17.15 bis 18.15 Uhr in der Schleifgasse 1). Sie errichtet dort temporäre Pflanzenoasen. In den zwei pavillonartigen Holzkonstruktionen sind Bäume, Sträucher und Gräser zu sehen, die jetzt im Überschwemmungsgebiet Floridsdorf wachsen würden, wäre die Donau nicht reguliert und das Gebiet nicht zum Zweck der Besiedlung trockengelegt worden.

Alle Infos über „Das Wetter von morgen“ inklusive aktueller Termine auf koer.or.at.