Ehemalige Raststätte Auhof als Sportanlage im Gespräch
Von Bernhard Ichner
Eine aufgelassene Tankstelle, ein abgelegenes Hotel und ein weitgehend brach liegendes Grundstück - das ist der ehemalige Autobahn-Rastplatz Auhof in Penzing. Die letzte nennenswerte Nutzung fand das Areal vor zehn Jahren als eines der letzten Gebiete, in denen Straßenprostitution noch erlaubt war.
In Zukunft könnte das mehr als 75.000 Quadratmeter große Gelände als Sportanlage Verwendung finden. Zumindest, wenn es nach den Neos in Hietzing und Penzing geht. Und nach der Sportunion Baseball-Schule Wien, die schon recht konkrete Vorstellungen für das Areal hätte.
Sport und Nachmittagsbetreuung
"Mit dem Umbau der Sportanlagen vor Schönbrunn in Kfz-Parkplätze hat Hietzing eine wichtige Sportmöglichkeit verloren", erklärt Neos-Bezirksrat Peter Pelz. Es gäbe also Bedarf für adäquaten Ersatz.
Optimal erscheint ihm die Raststätte Auhof, wo ausreichend Platz für Sport, Bildung und Jugendbetreuung zur Verfügung stünde. Zudem sei das Areal öffentlich leicht erreichbar: Das Grundstück liegt direkt neben der Lainzer Tiergartenmauer am Radweg nach Purkersdorf und in Nachbarschaft zum Pulverstampftor, etwa 600 Meter von der S-Bahn-Station entfernt.
In dieselbe Kerbe schlägt Matthias Lichem von der Sportunion Baseball-Schule Wien, deren Angebot sich primär an Vier- bis Zehnjährige richtet - und die mangels eigenen Sportplatzes zurzeit auf der Wiese hinter dem Hietzinger Don-Bosco-Haus trainiert.
Ihm schwebt ein Mix aus mehreren Sportarten vor. Ein Hindernisparcours lasse sich theoretisch ebenso hier unterbringen wie ein Freiluft-Schwimmbad, eine Eishockeyhalle sowie eine Open-Air Multi-Sport-Teamanlage für Baseball, Softball, Dodgeball, Beach Volleyball, Streethockey usw.
"Außerdem hätte man hier genug Platz für die Nachmittagsbetreuung von 1.000 bis 1.500 Schülern. Die Schulen in der Umgebung könnten so entlastet werden", meint Lichem.
Realisierung ist ungewiss
Wer das alles finanzieren soll, steht allerdings in den Sternen. Nach Pelz' Ansicht wäre die Stadt gefragt. Die weiß allerdings noch nichts von ihrem Glück.
Nachdem die Neos den Vorschlag diese Woche in der Penzinger Bezirksvertretung einbrachten, liegt er nun in der dortigen Bezirksentwicklungskommission.
Bezirkschefin Michaela Schüchner (SPÖ), der "jede Verwertung" des Auhof-Areals recht wäre, fände eine Sportanlage zwar super, ob der Sportstättenplan der Stadt eine entsprechende Entwicklung zulässt, wisse sie aber nicht. Man werde im Büro des zuständigen Stadtrats Peter Hacker (SPÖ) anfragen.
Damit eine Sportanlage realisiert werden könnte, wäre jedenfalls eine Änderung der Flächenwidmung notwendig. Denn zurzeit herrscht auf dem Gelände im Besitz von Stadt und Asfinag eine Bausperre.