Donauinsel: Schaf-Rasenmäher gehen in Winterpause
Von Teresa Sturm
Bald haben die 70 Krainer-Steinschafe, die seit Mai auf der Donauinsel gegrast haben, ihre bereits zweite Saison hinter sich. 14 Hektar Wiesenfläche grasten die Tiere in der Zeit ab.
„Schafbeweidung ist eine nachhaltige umweltschonende Methode der Wiesenmahd ohne Einsatz von Maschinen. Sie fördert die Artenvielfalt und ist eine von vielen Maßnahmen, die wir im Rahmen eines EU-Klima-Projekts auf der Insel durchführen“, sagt Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ). Die Tiere würden im Frühling wieder auf die Insel zurückkehren.
Täglicher Besuch
Einmal täglich werden die Tiere von einem Schäfer des Betriebs WUK bio.pflanzen - Soziale Landwirtschaft Gänserndorf besucht, dem die Schafe gehören. Jeweils eine Woche grasen die Tiere auf einer per mobilem Elektrozaun geschützten Weidefläche, danach wird der Zaun versetzt und die nächste Wiese abgegrast.
Schafe lassen beim Grasen immer auch Pflanzen übrig. Dadurch entstehen Wiesenbereiche mit längerem und kürzerem Pflanzenstand. Das kommt gefährdeten, streng geschützten Insektenarten wie Schmetterlingen, Fang- und Heuschrecken zugute. Ein 2019 gestartetes Monitoring zeigt ein stark erhöhtes Aufkommen dieser Arten im Vergleich zu maschinell gemähten Wiesen, heißt es in einer Aussendung der Stadt Wien.
Die Schafbeweidung versteht sich als Pilotprojekt der Fachabteilung Wiener Gewässer und ist Teil des EU-Projekts LIFE DICCA. In diesem Projekt werden seit 2018 verschiedene Maßnahmen und Projekte entwickelt und durchgeführt, um die Donauinsel an die Herausforderungen des Klimawandels anzupassen.