Die etwas andere Bibliothek: Entsafter oder Einhornkostüm leihen
Von Laura Franz
Bis April 2022 kann man sich noch nach Herzenslust Einhorn- und Mopskostüme, Entsafter oder Schokobrunnen ausborgen. Danach kommt es darauf an, ob ein Nachfolger für die „Bibliothek der Dinge“ gefunden werden kann.
Aktuell ist leila.wien nämlich auf der Suche nach Personen, die die Bibliothek übernehmen und fortführen. Ansonsten droht das Ende des Projekts. Infos zur Übernahme und zur Bewerbung gibt es hier.
Der Leihladen wurde 2014 als Wiens erste Bibliothek für Dinge im 16. Bezirk eröffnet.
Das Angebot ist seit damals laufend größer geworden. Mittlerweile kann man sich über 240 verschiedenste Gegenstände des täglichen Lebens, aber auch ungewöhnliche Dinge ausborgen. Von der Bohrmaschine über die Campingausrüstung bis hin zu einer Zuckerwattemaschine und Faschingskostümen ist alles dabei.
Man sucht sich einfach im Online-Katalog den gewünschten Gegenstand aus, bezahlt eine geringe Leihgebühr und schon gehört einem die Sache – zumindest für eine bestimmte Zeit.
Das Projekt "leila.wien" wurde 2013 von einigen Studentinnen und Studenten ins Leben gerufen. Sie wollten damit versuchen, die Konsumgewohnheiten in der Gesellschaft zu verändern.
Neuer Standort
Inspiration dafür fanden sie in Berlin, wo es bereits so einen Leihladen, den "Leila Berlin", gab. Sie brachten die Idee nach Österreich und 2014 eröffneten sie das leila.wien. Damals teilten sie sich ihr Geschäftslokal noch mit der Gebietsbetreuung der Caritas.
Über eine Crowd-Funding-Aktion gelang es 2018 genügend Geld aufzutreiben, um einen neuen Standort in Ottakring zu finanzieren. Jetzt findet man sie in der Grundsteingasse 20.
Die Mitarbeiter sind ausschließlich ehrenamtlich tätig und möchten ihren Teil dazu beitragen, Wienerinnen und Wienern einen umweltverträglichen Lebenstil zu ermöglichen. Das Team hofft nun bald jemanden zu finden, der leila.wien weiterführt, da es ein vergleichbares Projekt in Wien noch nicht gibt.