Chronik/Wien

Chicago liegt gleich neben dem Servitenviertel

Wenn man die Servitengasse entlang spaziert und einmal rechts abbiegt, kann man sich, kulinarisch gesehen, glatt wie in Chicago fühlen.

Dort gibt es nämlich seit Kurzem neben einer langen Liste an verschiedenen Sandwiches auch den Chicago Dog. „Es ist eine lustige Geschichte, aber der größte Frankfurter-Produzent in Chicago heißt Vienna Beef“, erzählt McCowan im amerikanischen Slang.

Gurkerl und Selleriesalz

Im Jahr 1893 waren es österreich-ungarische Migranten, die die Wurst nach Chicago brachten und die Firma dort gründeten. McCowan war also, als gebürtiger Chicagoan, schon immer von der Wiener Wurst umgeben, sagt er.

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Der Chicago Dog ist eine der berühmtesten Speisen seiner Heimat. Die Frankfurter sind nur aus Rindfleisch. Das Hot-Dog-Brot ist ein Mohnbestreutes Brot und darin befinden sich Gurkerl, Paradeiser, Senf, Selleriesalz, Green Relish (grüne, eingekochte Gurken-Paste) und Chili-Pfeffer. Es ist eine scharfe, aber auch erfrischende Angelegenheit, die man in Cowans neuem Laden „Dazwischen“ (9., Pramergasse 21/4) um 7,90 Euro verkosten kann.

Bunte Einflüsse

McCowan wollte schon als Kind Koch werden. Er arbeitete an konträren Orten weltweit. Das kann man an seiner Karte erkennen: von der großen BBQ-Firma in Atlanta, Fine-Dining-Restaurant in Chicago bis zum Ramenlokal im 5. Bezirk. Sein letzter Stopp war übrigens kein unbekannter Imbissstand. Zwei Jahre lang entwickelte er Konzepte beim Bobo-Würstelstand „Wiener Würstelstand“ in der Pfeilgasse im 8. Bezirk. „Córdoba, eine Wurst mit Chorizo, Salsa und Raclette-Käse habe ich erfunden“, sagt er.

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In seinem eigenen Laden im 9. Bezirk macht er einige der Würste selbst und auch die meisten Brötchen kommen aus seinem Ofen. Beliebt ist unter den warmen Sandwiches der „Dazwischen Burger“ (11,90 Euro) oder der Merguez Royale (8,90 Euro). Die nordafrikanische Wurst kennt McCowan aus Frankreich: Eine geringelte Rind-Lammwurst im Brioche-Weckerl mit Harissa-Dijonnaise und Mini-Fritts (aus der Kellys Packung). Der „What’s up, Doc?“ ist hingegen originell vegan mit geräucherter Karotte und karamellisierten Zwiebel (6,90 Euro). Ajitama Sando ist eine Hommage an Japan mit marinierten Eiern, japanischer Mayonnaise und Gurke.

„Windsor is burning“ ist ein Sandwich mit dem Coronation Chicken, dem britischen Geflügelgericht aus gekochtem Hühnerfleisch mit Mayo und Curry (6,90 Euro).