Chronik/Welt

US-Pool-Party mit fatalen Folgen? Besucher hat Coronavirus

Am vergangenen Wochenende gingen Bilder einer ausgelassenen Pool-Party im US-Bundesstaat Missouri um die Welt. Vor allem in den Vereinigten Staaten sorgte ein Video der Party für Empörung, ist man doch mit mehr als 1,7 Millionen bekannten Coronavirus-Fällen und mehr als 102.000 Toten das in absoluten Zahlen am stärksten betroffene Land.

Nun ist bekannt: Einer der Party-Gäste ist mittlerweile positiv auf das Coronavirus getestet worden, wie CNN und andere US-Medien übereinstimmend berichten. Ob die Person das Virus schon am vergangenen Samstag hatte, als sie am Rande des Stausees namens Lake of the Ozarks mit Dutzenden anderen in einem Swimmingpool feierte, ist nicht bekannt.

Die Person habe am 24. und 25. Mai - dem amerikanischen Memorial Day Weekend - sogar mehrere Bars besucht, bestätigte die Gesundheitsbehörde des Vewaltungsbezirks Camden County in Missouri.

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Damalige Aufenthaltsorte des Erkrankten bekannt

Die Party, von der das Video stammt, fand am vergangenen Samstag in "Jacks Bar and Grill" am Lake of the Ozarks statt. Der nun erkrankte Party-Besucher sei zirka zwischen 13 und 17 Uhr dort gewesen und dann noch einmal kurz gegen 22 Uhr, sagen die Gesundheitsbehörden.

Im Bundesstaat Missouri im Mittleren Westen gab es bis diesen Samstag nach offiziellen Angaben 12.795 bekannte Fälle und 738 Tote. Am vergangenen Montag und Dienstag lagen die neuen Erkrankungen bei 121 bzw. 105, was im Bundesstaat aber keine auffälligen, sondern eher niedrige Zahlen sind.

"Buffalo Wild Wings" mit Nebenwirkungen?

Der nun infizierte Party-Gast, dessen Name und Geschlecht nicht bekannt gegeben wurde, besuchte laut Behörden auch die Lokale "Shady Gators", "Lazy Gators" and "Buffalo Wild Wings". Die Gesundheitsbehörde von Camden County bat Personen, die an dem Wochenende vor Ort waren, nun auf etwaige Krankheitssymptome zu achten. Auch wurde eine Zeitleiste mit den besuchten Bars des Infizierten veröffentlicht.

Party-Organisator: "Kein Verbrechen"

Der Organisator der Pool-Party, bei der die Social-Distancing-Empfehlungen buchstäblich im Wasser versenkt wurden, zeigte jedenfalls keine Einsicht. In einem Facebook-Posting schrieb Scott Prewitt, der Besitzer  von "Jacks Bar and Grill", das Verstoßen gegen Social Distancing sei "kein Verbrechen". Schon der Sheriff von Camden County habe erklärt, die Gegend lebe vom Tourismus. Alle Party-Gäste hätten "eine bewusste Entscheidung" getroffen.

Prewitt schrieb weiter, man habe am Eingang Fieber gemessen und allen mit 38 Grad Körpertemperatur den Zutritt versagt. Und man habe den Gästen Handdesinfektionsmittel zur Verfügung gestellt. Dessen Wirksamkeit darf angesichts der veröffentlichten Szenen allerdings bezweifelt werden.

Prewitt betonte, er stehe zu seiner Entscheidung, wie die Party organisiert war. Für sein Geschäft brauche er die Sommersaison.

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