Chronik/Welt

Coronavirus: Bereits mehr als 10.000 Todesfälle in New York

Im besonders heftig von der Corona-Pandemie getroffenen US-Bundesstaat New York sind inzwischen mehr als 10.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben. Die Gesamtzahl der Todesopfer in dem nordöstlichen Bundesstaat mit rund 19 Millionen Einwohnern liege nun bei 10.065, teilte Gouverneur Andrew Cuomo am Montag bei seiner täglichen Pressekonferenz mit.

Zwischen Sonntag und Montag seien noch einmal 671 dazugekommen, weniger als in den Tagen zuvor. "Die Zahl ist praktisch flach, aber auf einem schrecklichen Level von Schmerz, Trauer und Sorge." Die Gesamtzahl der Infektionen liegt in New York inzwischen bei 195.031.

Experte: "Wir nähern uns genau jetzt der Spitze"

Der Chef des Zentrums für Seuchenkontrolle in den USA, Robert Redfield, rechnet in dieser Woche mit dem Höhepunkt der Corona-Pandemie in den USA. "Wir nähern uns genau jetzt der Spitze", sagte der Behördenleiter am Montag dem Sender NBC. "Du weißt, du warst auf dem Höhepunkt, wenn es am nächsten Tag weniger Fälle gibt."

In den USA sind nach Reuters-Zählung mittlerweile über 22.000 Menschen an Covid-19 gestorben, mehr als in jedem anderen Land der Welt. Am Sonntag starben 1.513 Menschen. Das war der geringste tägliche Zuwachs, seit am 6. April 1.309 Tote gezählt wurden.

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Lockerungen ab Mai erwogen

Die US-Regierung erwägt, am 1. Mai erste Kontakt- und Bewegungseinschränkungen zu lockern. Das wären dann auch die ersten Schritte, um die US-Wirtschaft nach dem erzwungenen Stillstand vieler Bereiche wieder hochzufahren. US-Präsident Donald Trump betonte am Montag mit Blick auf Warnungen vor einer übereilten Aufhebung der Schutzmaßnahmen, es sei an ihm, über eine Rückkehr zur Normalität in der Industrie zu entscheiden. Dies sei nicht Aufgabe der Gouverneure der Bundesstaaten. Die Entscheidung werde rasch fallen, kündigte er an.

Unterdessen bremsten sich Republikaner und Demokraten im Streit über Hilfsmaßnahmen für kleine Unternehmen gegenseitig aus. Den Demokraten geht das 250 Milliarden Dollar umfassende Hilfspaket im Gegensatz zu den Republikanern nicht weit genug. Vergangenen Monat hatten die USA bereits Billionen-Hilfen zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Pandemie beschlossen.

Pompeo lobt Zusammenarbeit mit Merkel

Indes lobt US-Außenminister Mike Pompeo die Zusammenarbeit mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel. "In Zeiten wie diesen arbeiten tolle Partner wie Deutschland und Bundeskanzlerin Merkel an der Seite der Vereinigten Staaten, um gute Ergebnisse zu erzielen", sagte Pompeo in einem Interview mit Bild Live laut Vorabbericht.

Dies geschehe "letztlich nicht nur für die Menschen in Deutschland und den USA, sondern auch für Menschen auf der ganzen Welt". Zugleich äußerte Pompeo Kritik am Verhalten Chinas in der Corona-Krise. "China hat die Informationen nicht rechtzeitig bereitgestellt", betonte Pompeo. Das habe die Bekämpfung und Eindämmung des Virus weltweit erschwert.

"Es wird eine Zeit für Schuldzuweisungen geben"

Mit Blick auf die verursachten wirtschaftlichen Schäden durch das Virus erklärte Pompeo dem Vorabbericht zufolge: "Wir mussten die globale Wirtschaft stilllegen, das ist tragisch." Es werde reale Kosten geben, die damit verbunden seien, und in Zukunft müsse man auch über die Verantwortung reden: "Es wird eine Zeit geben, um sicherzustellen, dass wir alle verstehen, was passiert ist – und dass, die verantwortlich sind, dafür zur Rechenschaft gezogen werden", so Pompeo. "Es wird eine Zeit für Schuldzuweisungen geben."