Chronik/Österreich

Zu den Weihnachtsfeiertagen stieg die Zahl der Anrufe beim Frauentelefon

Manche befinden sich in einer akuten Notsituation, andere suchen Hilfe bei allgemeinen familiären Problemen. Die Themen beim Frauentelefon NÖ sind so unterschiedlich wie die Anruferinnen selbst.

Doch die meisten Anliegen, weswegen Frauen sich an das NÖ Frauentelefon wenden, drehen sich um die psychische Gesundheit. Bei Angstzuständen, Depression oder einem Burn-out gibt es dann Hilfestellungen von Psychologinnen, Sozialarbeiterinnen und Psychotherapeutinnen. Auch zu rechtlichen Themen, Trennung und Scheidung gibt es Beratungen.

Das NÖ Frauentelefon gibt es seit 2005 und ist ein Angebot, das auf Initiative des Landes Niederösterreich und des Hilfswerks Niederösterreich ins Leben gerufen wurde. Die Anrufe sind anonym und kostenlos.

Hürde

„Die Hürde ist oft zu hoch und mit Scham behaftet, vor allem für Frauen, die von Gewalt betroffen sind. Das NÖ Frauentelefon ist eine erste Anlaufstelle und bietet einen niederschwelligen und anonymen Zugang, der oft ein erster Schritt aus der Gewaltspirale sein kann,“ sagt Frauenlandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP).

2021 konnten rund 2.000 Anrufe entgegengenommen werden. Die Nachfrage steigt mit jedem Jahr, vor allem während der Feiertage. „In der Zeit um Weihnachten mehren sich die Anrufe aufgrund finanzieller Schwierigkeiten, Partnerschafts- oder familiärer Problemen, Einsamkeit, aber auch die Anrufe von Menschen, die unter psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Ängsten leiden, nehmen zu“, sagt Evelyn Filipsky, Leiterin des NÖ Krisentelefons.

Typische Anrufe passieren etwa im Fall einer Trennung. Eine verzweifelte Frau meldet sich, die ihren Mann verlassen hat und mit den Kindern zu ihrer Mutter gezogen ist. Er aber will sie zurück. In solchen Situationen werden gemeinsam mit Expertinnen diverse Möglichkeiten besprochen, um einen Ausweg zu finden.

Bei den Gesprächen versuchen die Mitarbeiterinnen alles auszuschöpfen, was bei einer telefonischen Beratung möglich ist, heißt es beim NÖ Hilfswerk. Bei Bedarf wird an spezifische Beratungsstellen und therapeutische Einrichtungen in der Nähe weitervermittelt.

Unter der Nummer 0800 800 ist das NÖ Frauentelefon rund um die Uhr erreichbar. Beratung findet auch in den Sprachen tschetschenisch, russisch, türkisch und serbokroatisch statt. Kontakte zu Frauenanlaufstellen finden sich unter www.land-noe.at/stopp-gewalt