Chronik/Österreich

Weiter dichter Schneefall: "Schneefrei" für Kinder in Südkärnten

Starker Schneefall hat am Montag in Kärnten für Probleme bei der Stromversorgung und im Verkehr gesorgt. Laut Landesalarm- und Warnzentrale (LAWZ) gab es bis Mittag rund 100 Feuerwehreinsätze wegen umgestürzter Bäume, wegen Unfällen und Fahrzeugbergungen. Auf höher gelegenen Straßen galt vielerorts Schneekettenpflicht, rund 5.000 Haushalte waren gegen 12.00 Uhr ohne Strom. Kinder im Bezirk Völkermarkt bekommen am Dienstag frei.

Der Schneefall hielt am Montagnachmittag an, wurde stellenweise sogar noch stärker. Weil in einigen Gegenden auch der Weg zu Schule und Kindergarten zu riskant wäre oder wegen gekappter Zugverbindungen nicht möglich ist, werden deshalb am (morgigen) Dienstag alle öffentlichen Schulen des Bezirkes Völkermarkt für schulfrei erklärt. Eine Betreuung an jeder Schule ist aber gewährleistet, teilte der Landespressedienst mit. Grundsätzlich gilt ein Fernbleiben vom Unterricht aufgrund höherer Gewalt für alle Schülerinnen und Schüler als entschuldigt - also auch außerhalb des Bezirkes Völkermarkt.

Mehrere Verkehrsunfälle mit Sachschaden bzw. Leichtverletzten gab es laut Polizei in Mittel- und Unterkärnten, mancherorts waren auch Bäume auf die Fahrbahn gestürzt, etwa auf der Keutschacher Straße oder der Wörthersee Süduferstraße. Zum Teil mussten Straßen wegen Behinderungen, etwa durch liegen gebliebene Lkw, gesperrt werden, so etwa die Turracher Straße (B95) bei Saureggen.

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Auch auf den Autobahnen gab es Probleme, meldete der ÖAMTC: Die Südautobahn (A2) war an mehreren Stellen blockiert, Hauptproblem waren hängen gebliebene Lkw. Auf der A2 war der Abschnitt zwischen Gräberntunnel bis in die Steiermark im Bereich Mooskirchen verschneit, immer wieder blieben Schwerfahrzeuge liegen.

Bei der Abfahrt Feldkirchen nach dem Ehrenthalerbergtunnel kam ein Lkw in Richtung Italien quer auf der Fahrbahn zu stehen und blockierte den Verkehr. Die Karawanken Autobahn (A11) Richtung Slowenien war ab dem Knoten Villach komplett gesperrt. Wegen des starken Schneefalls sind zwischen Klagenfurt und Bleiburg bis voraussichtlich Dienstagmittag keine Fahrten möglich. Ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet, teilten die ÖBB mit.

Warnungen kamen am Montagnachmittag von den Städten Klagenfurt und Villach: Öffentliche Parks, Wälder oder Wanderwege sollten gemieden werden. Durch den feuchten Schnee könnten Äste brechen und von den Bäumen stürzen, hieß es von der Klagenfurter Stadtkommunikation. 300 Mitarbeiter aus den Abteilungen Straßenbau und Verkehr, Stadtgarten und Entsorgung standen im Einsatz, außerdem wurden 31 Landwirte mit Schneepflügen angemietet. In Villach wurden etliche Parks und drei Friedhöfe überhaupt gesperrt.

Die Polizei ersuchte im Raum Unterkärnten, speziell bei Völkermarkt, alle Autofahrten zu unterlassen, die nicht unbedingt notwendig sind, da es durch die Schneemengen zu gefährlichen Situationen komme. Weiters wurden alle Lkw-Fahrer aufgefordert, Ketten anzulegen, da bereits auf etlichen Straßen eine entsprechende Pflicht herrscht und Lastwagen immer wieder nicht mehr weiter kommen.

Erste Störungen der Stromversorgung gab es laut Landesenergieversorger Kelag in den frühen Morgenstunden im Bereich Lavanttal und der Koralpe ganz im Osten Kärntens. Während dort einige Schadstellen bis zum Vormittag repariert worden waren, kamen und kommen laufend neue hinzu, etwa im Jauntal und im Rosental aber auch bis Velden, Wernberg und Feldkirchen. Mehr als 100 Monteure waren im Einsatz, die Zugänglichkeit zu Schadstellen nehme allerdings mit den ansteigenden Neuschneemengen ab, man werde daher Zeit brauchen, bis alle Haushalte wieder Strom haben.

Die Neuschneemengen bringen im Laufe des Tages auch einen Anstieg der Lawinengefahr. Laut Lawinenlagebericht droht im Gelände in höheren Lagen der Gurktaler Alpen, der Karawanken, der Sau- Kor- und Packalpe große Gefahr, vom Schneesport abseits gesicherter Pisten wird gebietsweise abgeraten.

Aufgrund der Schneemengen haben laut Asfinag slowenische Behörden gegen Mittag den Grenzübergang Spielfeld für Lkw mit mehr als 7,5 Tonnen für die Einreise nach Slowenien gesperrt. Diese Sperre wurde am späten Nachmittag wieder aufgehoben. Betroffene Lkw-Lenker wurden von der Polizei und Mitarbeitern der Asfinag bei Spielfeld zum alten Grenzübergang abgeleitet, um die Dauer der Sperre abzuwarten.