Wahlkampf-Auftakt in Salzburg: Grün und Pink vereint gegen Blau
Von Sabine Salzmann
Noch sind alle Augen auf die Landtagswahl Anfang März in Kärnten gerichtet: Doch auch in Salzburg wärmen sich Parteien für den Wahlkampf auf. Mit den Grünen und den Neos rühren erst einmal die kleineren Regierungspartner von Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) die Werbetrommel.
Und es gibt eine große Parallele: Mit der FPÖ wollen sie beide nicht. Die Grünen werden das ab sofort sogar unübersehbar plakatieren. Mit vier Sujets am Radanhänger traten Spitzenkandidatin Martina Berthold und ihr Team am Freitag ordentlich in die Pedale und präsentierten ihre Kampagne am Krauthügel, dort wo die Baustelleneinrichtung für die abgesagte Erweiterung der Mönchsberggarage geplant war.
„Es ist ein symbolträchtiger Ort. Unsere Politik ist in die Zukunft gerichtet“, betonte Berthold. Auf Plakat Nummer eins ist sie groß zu sehen, Nummer zwei stellt die Frage „Klima oder Krise?“, das dritte Motiv konzentriert sich mit der Frage „Gratis Sonne oder teures Öl?“ auf Energie und in Nummer vier sagen die Grünen „Nein zur Kickl-Koalition!“.
Grüne wollen Koalition beibehalten
Ihr Ziel: Auf eine Zahl möchten sich Berthold und ihr Team nicht festlegen (2018 waren es 9,3 Prozent). „Wir wollen, dass Klimaschutz wieder in der Landesregierung vertreten ist“, so Geschäftsführer und Listen-Zweiter Simon Heilig-Hofbauer. Und die Grünen machen kein Geheimnis daraus, dass sie am liebsten die derzeitige Dirndl-Koalition (Schwarz, Grün und Pink) fortführen würden.
Der Wahlkampf der Ökopartei sei keine Materialschlacht. Kleine Aufmerksamkeiten, die in der Region produziert werden, sollen verteilt werden. Von der Wäscheklammer aus Holz bis zu Samen und einem kleinen Solartrockner.
Absage an die FPÖ erteilt
Nur eine Stunde später: Die Neos laden in die Frohnburg. Frontfrau Andrea Klambauer zieht nach fünf Jahren Regierungsverantwortung der Pinken in Salzburg ausführlich Bilanz. Vieles sei mit ihr in der Regierung gelungen: Vom Mietensenkungsprogramm im Wohnbau bis zur neuen Struktur der Frauenhäuser oder einem niedrigen Schlüssel in der Kinderbetreuung.
„Die Salzburgerinnen und Salzburger haben ein Recht auf eine robuste Problemlösung“, so Klambauer. Zur Kritik, dass im Landestopf für Wohnen regelmäßig viel Geld liegen bleibt, nur soviel: „Man hat uns den Wohnbau gegeben und gemeint, Neos werden sich die Zähne ausbeißen.“ Sie will ideologische Gräben zwischen SPÖ und ÖVP, die rein für Miete bzw. Eigentum eintreten würden, überwinden.
Arbeitende Menschen würden sich mittlerweile wie „eine ausgepresste Zitrone“ fühlen, so Klambauer. Die FPÖ schließt auch sie als Partner klar aus. Und dann wird effektvoll jedes erreichte Ziel der letzten Jahre auf die Videowall und in Klambauers Gesicht projiziert. Ziel: „Bei der letzten Wahl hatten wir 18.000 Stimmen. Jetzt wollen wir 20.000“, so Klambauer. Ihr bevorzugter Partner? Am liebsten weiterhin Schwarz und Grün.