Chronik/Österreich

Unwetter: Noch immer Hunderte Helfer im Einsatz + Wieder Gewitter und Hagel im Anmarsch

Vorige Woche zogen zahlreiche schwere Unwetter samt Hagel über Österreich und sorgten in mehreren Bundesländern für schwere Schäden. Am schlimmsten betroffen waren das Wald- und Weinviertel. Über 1.500 Feuerwehrleute waren im Einsatz.

In Schrattenberg bei Poysdorf im niederösterreichischen Weinviertel wurden am Donnerstag Dächer, Fenster- und Autoscheiben von tennisballgroßen Hagelkörnern zerschlagen. Am Freitag wurde die Gemeinde erneut von einem Unwetter getroffen, zahlreiche Häuser und Keller überflutet. "Das gab es noch nie", schilderte eine Bewohnerin die Lage gegenüber dem KURIER. Schrattenberg wurde ebenso wie Allentsteig im Bezirk Zwettl zum Katastrophengebiet erklärt.

Für diese Woche sind wieder Unwetter mit Hagel angesagt - allerdings dürften diese nicht gar so heftig ausfallen.

"Wird auf Hochtouren gearbeitet"

In Schrattenberg und auch in Allentsteig waren übers Wochenende noch hunderte Feuerwehrleute mit Aufräumarbeiten beschäftigt. "Es wird auf Hochtouren gearbeitet", sagte Claus Neubauer vom Bezirkskommando Mistelbach zur Lage in Schrattenberg. 

Nach Schrattenberg wurden am Sonntag knapp mehr als 200 Feuerwehrleute und 41 Fahrzeuge beordert. Ebenfalls verwendet wurden 13 Spezialgeräte, u.a. Teleskopmastbühnen und Telelader. "Zahlreiche Einsatzstellen können so gleichzeitig abgearbeitet werden", betonte Neubauer. Anwesend war auch - wie bereits am Vortag - die Höhenrettungsgruppe.

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Gesichert wurden alleine am Sonntag 85 Gebäude. Bei hochsommerlichen Temperaturen, wie Neubauer betonte. "Die Moral der Einsatzkräfte ist trotz dieser Umstände ungebrochen hoch und jedes einzelne Mitglied geht an die persönlichen Grenzen, um der Schrattenberger Ortsbevölkerung rasch zu helfen." Versorgung mit Flüssigkeit und Nahrung wurde seitens des Bezirksführungsstabes, aber auch von Privatpersonen sichergestellt.

Der laufende Katastrophen-Hilfseinsatz der Feuerwehr in Schrattenberg wird laut Bezirkskommando auch noch heute, Montag, fortgeführt werden. Die am Wochenende arbeitenden Kräfte erhalten dann eine Pause und werden von Helfern aus den angrenzenden Regionen abgelöst. KHD-Züge aus dem Bezirk Gänserndorf sollen schon in den Morgenstunden eintreffen. Bisher wurden in Summe rund 1.100 Einsatzstunden geleistet.

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Entspannung in Allentsteig

Leichte Entspannung brachte der Sonntag in Allentsteig. "Ich sehe mittlerweile ein helles Licht", ortete Einsatzleiter Franz Loidolt im APA-Gespräch eine Verbesserung der Situation im Vergleich zu den Tagen davor. 126 Mitglieder von 17 Feuerwehren standen im Waldviertel im Einsatz, aufgeboten wurden laut Loidolt auch 14 Soldaten des Pionierbataillons 3 aus Melk.

Von insgesamt 340 gemeldeten Schadensadressen waren nur noch wenige unbearbeitet. Häufigste Tätigkeit in Allentsteig war - wie auch in Schrattenberg - das provisorische Abdichten von kaputten Hausdächern. Dies wird im Waldviertel laut Loidolt noch zumindest den gesamten Sonntag hindurch andauern.

Über 10.000 Einsatzstunden

Seit Donnerstagabend wurden alleine von Feuerwehrmitgliedern mehr als 10.800 Einsatzstunden geleistet. Rechnet man Straßenmeisterei, Bundesheer, Rotes Kreuz und Polizei hinzu, ergibt sich nach Angaben der örtlichen Feuerwehr ein Wert von fast 11.600 Stunden.

Verzeichnet wurden während des Einsatzes in der nahe des Truppenübungsplatzes gelegenen Stadt bisher vier leichtverletzte Helfer. Von Feuerwehrleuten aus luftiger Höhe gerettet worden war während des Unwetters auch ein Jungstorch. Das verängstigte Federvieh wurde letztlich der Tierrettung übergeben.

Hitze kommt und mit ihr Hitzegewitter

Hitzwelle, Gewitter, Zwischenhoch, Gewitter: Das Wetter ist derzeit ein hin und her. Laut Wetterdienst Ubimet schwebt derzeit ein Zwischenhoch über Österreich. Dementsprechend warm sind auch die Temperaturen. "Am Montag gibt es bei viel Sonnenschein schon Höchstwerte bis zu 35 Grad“, prognostiziert Manfred Spatzierer, Chefmeteorologe der Unwetterzentrale.

Hitzegewitter solle es nur vereinzelt im Bergland geben, am Abend dann auch im Bodenseeraum.

36 Grad

Am Dienstag legt der Hochsommer noch eines drauf: 36 Grad sind möglich. "Damit dürfte der bisherige Jahreshöchstwert von 35,3 Grad in Leibnitz am 24. Juni bereits wieder überboten werden“, schätzt der Experte.

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Auch wird es noch am selben Tag wieder gewittrig: Regenschauer, Blitz und Donner nehmen von Vorarlberg bis ins westliche Niederösterreich im Tagesverlauf zu.

Laut Niklas Zimmermann von Ubimet kann auch Hagel dabei sein. So extrem wie vergangene Woche sollten die Unwetter jedoch nicht ausfallen.

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Am Mittwoch bleibt es dann weiter unbeständig, nur im äußersten Süden ist noch Hochsommer. Die kräftigsten Gewitter sind im zentralen Bergland und im Südosten zu erwarten.

Auch die Temperaturen passen sich dieser Situation an. Während es im Bregenzerwald etwa 21 Grad hat, sind es in Unterkänten bis ins Südburgenland noch 34.

Mit Anfang Juli soll es dann, wie versprochen, mit den Extremen vorbei sein: Am Donnerstag gibt es für die Jahreszeit durchschnittliche Temperaturen. Eine weitere Hitzewelle oder Gewitterfront sei vorerst also nicht in Sicht.

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