Chronik/Österreich

Universitäten im Präsenzbetrieb: Ein Semester (fast) wie vor Corona

Nun läuft es an, das fünfte Semester seit Ausbruch der Pandemie. Fast ein ganzes Studium hätte man in dieser Zeit durchlaufen können. 

Im Gegensatz zu den letzten zwei Jahren will man an Österreichs Universitäten heuer aber Großteils wieder in den Präsenzunterricht wechseln. Durch das 2. Covid-19-Hochschulgesetz können die Hochschulen noch bis Ende des Studienjahrs 2021/22 ihr Corona-Management eigenverantwortlich gestalten. Die Maßnahmen unterscheiden sich deshalb von Uni zu Uni. Hybride Lehrformate soll es mancherorts zum Beispiel weiterhin geben. Die FFP2-Maskenpflicht bleibt den Studierenden hingegen überall erhalten.

2-G-Regel fällt ins Wasser

An der noch Ende Jänner geplanten 2-G-Regel hält, außer der Medizinischen Universität Wien, aber fast keine Uni mehr fest. In Klagenfurt setzt man dafür auf die 3-G-Regel. Diese werde „in allen Gebäuden der Universität und am Haupteingang stichprobenartig kontrolliert“, heißt es auf der Website der Universität Klagenfurt. Man werde auch alle Seitentrakte und Seiteneingänge wieder für alle Studierende öffnen. Im Wintersemester wurden diese für geimpfte Studierende als „Fast-Lane“ reserviert. 

Die Wirtschaftsuniversität Wien setzt die geplante 2-G-Regel ebenfalls aus. „Rückmeldungen von WU-Studierenden und Mitarbeitenden haben gezeigt, dass 2G intern breite Unterstützung hat“, heißt es auf der Homepage der WU. Dennoch wolle man im Sommersemester 2022 den Eintritt auch mit gültigem PCR-Test und somit einer 2,5-G-Regel ermöglichen. Die Prüfung weiterer Lockerungsschritte sei im Laufen, heißt es vonseiten der WU. Genauso wird die Situation auch in Graz gehandhabt. 

In Innsbruck erfolgt der Zutritt für Studierende sogar noch etwas leichter. Aufgrund der geltenden 3-G-Regel werden dort auch Antigentests akzeptiert.

Keine "G"-Nachweise an Uni Wien

Ein Studieren fast wie vor Corona soll es in diesem Semester an der Universität Wien geben. So soll es auch für Ungeimpfte keine Beschränkungen mehr geben. „Angesichts der Lockerungen von Maßnahmen durch die Bundesregierung wird die Universität Wien ab März keine ‚G‘-Nachweise mehr kontrollieren“, hieß es in einer E-Mail an Studierende.

Sehr wohl werde aber auch hier, wie an allen anderen Unis, weiterhin an einer FFP2-Maskenpflicht in Innenräumen festgehalten. Auch die Lehrveranstaltungen sollen wieder vor Ort stattfinden. Digitale und hybride Einheiten werde es aber auch weiterhin „in gewissem Ausmaß“ geben, so die Uni Wien. 

Abschluss ohne je an der Uni gewesen zu sein

Von den Lockerungen eher mäßig begeistert zeigt sich derweil die Österreichische Hochschüler_innenschaft (ÖH). Zwar begrüße man den Präsenzbetrieb, wolle aber nicht schon wieder leichtfertig Fehler wiederholen, heißt es in einer Aussendung. “Viele von uns stehen kurz vor ihrem Abschluss und haben ihre Hochschule noch nie von Innen gesehen. Trotz der mehrmaligen Ankündigen eines Präsenzbetriebs zu Semesterstart wurde häufig nach wenigen Wochen wieder auf rein digitale Lehre umgestellt“, so Sara Velić aus dem Vorsitzteam. Gefordert werde deshalb, auch weiterhin auf hybride Lehre zu setzen. Aber auch der Ausbau und Erhalt von gratis PCR-Testangeboten fördere eine sichere Lehre, so die ÖH.