Chronik/Österreich

Tirol-Wahl: Mattle schließt FPÖ bereits als Koalitionspartner aus

Zwischen den Zeilen hat der Tiroler VP-Chef immer wieder anklingen lassen, dass er kein großer Freund einer Zusammenarbeit mit der FPÖ wäre. Auf mögliche Koalitionsvarianten angesprochen, ließ der Landeshauptmann-Anwärter mehrfach wissen, dass im politischer Stil sehr wichtig sei. Und der ist bei der FPÖ im Wahlkampf verbal durchaus rabiat geworden.

Dass die Krone am Mittwoch Mattle damit zitierte, dass eine Koalition mit den Blauen „undenkbar“ sei, kam dann doch sehr überraschend. Der Chef der Volkspartei bestätigte diese Aussage in weiterer Folge und erklärte seine Festlegung so:

Keine Spielchen

„Ich weiß, dass es in der Politik üblich ist, sich immer alle Optionen offen zu halten. Aber diese parteitaktischen politischen Spiele sind nicht das meine. Die Menschen sollen wissen, woran sie sind. Das ist mein politischer Zugang und meine innere Überzeugung.“

Sollte sich am Wahltag für die ÖVP nur eine Zweier-Koalition mit der FPÖ ausgehen – das könnte durchaus passieren –, dann wird es spannend sein, was bei den Schwarzen innerparteilich passiert.

„Die Prozente sind mir nicht so wichtig. Wichtig ist vor allem, dass sich eine Zweier-Koalition ausgeht. Sonst ist das Land nicht regierbar“, meinte zuletzt ein hochrangiger VP-Funktionär gegenüber dem KURIER.

Die Begeisterung einer Zusammenarbeit mit der FPÖ hielt sich aber auch in jenen Zirkeln der VP zurück, die sagen, dass sie grundsätzlich mit den Blauen könnten. Hier ist es vor allem die Skepsis gegenüber den von FPÖ-Chef Markus Abwerzger aufgestellten Kandidaten, die Zweifel an so einer Koalitionsvariante nährt.

Offene Varianten

Einziger verbliebener Kandidat für eine Zweier-Koalition ist für Mattle nun wohl die SPÖ, die sich laut Umfragen mit den Blauen um Platz zwei duelliert. Werden die Roten nicht stark genug oder die Schwarzen zu schwach, bleibt nur eine Dreier-Koalition.

Abwerzger zeigte sich am Mittwoch überzeugt, dass Mattle „mit dieser Festlegung in der ÖVP nicht mehr mehrheitsfähig“ und nach der Wahl ohnehin „Geschichte“ sei. Die Ansage Mattles wird in der Volkspartei wohl durchaus kontrovers gesehen.

Der künftige AAB-Chef Dominik Mainusch wollte nicht kommentieren, was er von der Festlegung vor der Wahl hält. Wirtschaftsbund-Obmann Franz Hörl meinte lediglich, dass die Entscheidung zu akzeptieren sei.