Steiermark: Coronavirus ist auch im Landtag präsent
Noch bevor die Landtagssitzung am Dienstag begann, wurde die jüngste Opferzahl bekannt: Fünf mit dem Coronavirus infizierte Menschen starben am Vortag in der Steiermark, das dürfte mit einem Cluster in einem Pflegeheim zu tun haben.
Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) kündigte daraufhin umfassende Tests in Heimen an, auch wenn es nur Verdachtsfälle gibt und keine definitiven Ansteckungen. Damit weicht die Steiermark von der Bundeslinie ab.
Das Thema Virus beherrschte weite Teile der Sitzung. Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer und Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl (beide ÖVP) fehlten, sie sind noch in Heimquarantäne.
"Gift für die Akzeptanz"
Auch inhaltlich startete der Landtag mit Corona. Die Neos warfen Bogner-Strauß „Chaos“ vor: „Eine Bezirkshauptmannschaft verhängt fünf Tage Absonderung für Kinder, die andere zehn Tage“, kritisiert Klubobmann Niko Swatek. „So kann Corona-Management nicht funktionieren.“ Die Grünen sehen das ähnlich. Testtermine würden manchmal erst nach dem Ende der Quarantäne zugeteilt. Unterschiedliche Vorgangsweisen der Bezirksbehörden seien „Gift für die Akzeptanz der Bevölkerung“, vermutete Klubobfrau Sandra Krautwaschl.
"Richtlinien nicht eindeutig"
Bogner-Strauß versicherte, dass im Bildungsbereich ein Konzept für den Einsatz von sieben mobilen Teams ausgearbeitet werde. Die Unterschiede in der Einstufung von Kindern unter zehn Jahren störe auch sie: „Aber vom Ministerium gibt es Richtlinien, die nicht eindeutig sind.“
Klarstellung gewünscht
Demnach können Kinder, die als Kontaktpersonen eines Verdachtsfalles gelten, in Quarantäne geschickt werden aber auch in der Schule bleiben, das ist Auslegungssache der Behörde. Bogner-Strauß wünscht sich Klarstellung: „Es sollte nicht mehr passieren, dass die halbe Klasse abgesondert wird und die andere Hälfte weiter am Unterricht teilnehmen kann.“