Salzburgs neuer SPÖ-Chef holt Forcher nach Zwangsrücktritt zurück
Von Matthias Nagl
Der neue Salzburger SPÖ-Chef David Egger will für einen Neustart stehen. Und holt mit Gerald Forcher ausgerechnet jenen Ex-Landtagsabgeordneten als Landesgeschäftsführer zurück, der vor drei Monaten zurücktreten musste, weil er einen seiner Mitarbeiter mit einem iPad unsanft am Kopf berührt haben soll.
Bei Forchers Vorstellung am Montag sagte Egger: „Das ist abgeschlossen, er hat damals die Konsequenzen gezogen und ist zurückgetreten. Jetzt ist es ein Neustart, diese Chance wollte ich ihm geben.“
Die Konstellation ist auch in anderer Hinsicht spannend. Bis zu seinem Rücktritt galt der ehemalige Gewerkschafts-Geschäftsführer Forcher als einer der aussichtsreichsten Kandidaten für den frei gewordenen Posten des SPÖ-Chefs, den danach Egger bekommen hat. Die zweite Wahl holt nun die erste Wahl gewissermaßen zurück.
"Mit Leib und Seele Politiker"
Forcher selbst, der bei seinem Rücktritt eigentlich einen Rückzug aus der Politik ankündigte, sagt: „Wenn man mit Leib und Seele Politiker ist, so wie ich, dann kann man einfach nicht aus seiner Haut heraus.“
Für die Geschäftsführer-Suche veranstaltete Egger ein Assessment-Center, in dem sich Forcher gegen vier Mitbewerber durchsetzte.
Bis zur nächsten Landtagswahl 2023 will Forcher nun die Landesgeschäftsstelle modernisieren. „Sie soll sich hin zu einem Kompetenzzentrum in Kommunikation, Marketing, Kampagnen und letztlich auch Recruiting für unsere Ortsparteien und Organisationen entwickeln“, erklärt Forcher.