Chronik/Österreich

Polizeihund "Derrick" im Einsatz an ungarisch-serbischer Grenze

Bereits am ersten Einsatztag hat Polizeihund „Derrick von Heldenkreuz“ an der ungarisch-serbischen Grenze „zugeschlagen“. Der Wiener Polizeihundeführer wurde mit seinem Diensthund von einer tschechischen Streife zur Unterstützung angefordert, die Migranten in einem Schilffeld gesichtet hatte. „Derrick“ konnte die Gruppe nach kurzer Zeit aufspüren. Die Männer wurden der ungarischen Polizei übergeben.

Unterstützung aus Österreich

Österreichische und tschechische Polizisten unterstützen ihre ungarischen Kollegen beim Kampf gegen die grenzüberschreitende Kriminalität – insbesondere bei der Bekämpfung der Schlepperkriminalität. Aus Österreich sind fünfzig Polizistinnen und Polizisten an der ungarisch-serbischen und ungarisch-rumänischen Grenze im Einsatz.

ÖVP-Innenminister Gerhard Karner: „Die kriminellen Schlepperbanden sind international vernetzt. Deshalb müssen wir sie unbedingt gemeinsam mit unseren Partnern bekämpfen. Der Einsatz in Ungarn ist deshalb so wichtig, weil wir so das Geschäft der Schlepper schon weit vor den Zielorten in Europa durchkreuzen können. Diesen Kampf werden wir mit aller Konsequenz fortführen und die ungarischen Behörden weiter mit Beamten, Diensthunden und Drohnen unterstützen.“

Am Wochenende machte „Derrick“ den Schleppern erneut einen Strich durch die Rechnung und spürte zwei weitere Personengruppen auf. Insgesamt entdeckte der Polizeihund 70 Menschen auf der Flucht. „Derrick vom Heldenkreuz" ist ein zwei Jahre alter Belgischer Schäferhund, der mit seinem Polizeidiensthundeführer, einem Revierinspektor, Dienst bei der Polizeidiensthundeeinheit Wien versieht. „Derrick“ ist ein Schutz- und Stöberhund mit der Zusatzausbildung Sprengstoffsuche.

Schlepper auf der Flucht gefasst

Als zweites Sicherheitsnetz bei der Schleppereibekämpfung dienen nach dem Einsatz an der EU-Außengrenze die Grenzkontrollen zu Ungarn. Dort hat die Polizei am Sonntag einen Schlepper aus Aserbaidschan festgenommen. Der 36-Jährige wurde gegen 10.45 Uhr in Nickelsdorf am Grenzübergang angehalten.

Im Laderaum befanden sich Wasserflaschen und Kleidungsstücke. Der Mann wurde aufgefordert, sein Fahrzeug für eine genauere Kontrolle zu parken. Er widersetzte sich dieser der Anordnung und fuhr mit quietschenden Reifen auf die vor dem Fahrzeug stehende Beamtin zu. Durch einen Sprung zur Seite konnte sich diese in Sicherheit bringen.

Der 36-Jährige flüchtete daraufhin mit seinem Pkw mit weit überhöhter Geschwindigkeit auf der B10 in Richtung Nickelsdorf. Eine Polizeistreife nahm sofort die Verfolgung auf und veranlasste eine Fahndung. Der Mann flüchtete über teils asphaltierte und teils geschotterte Feldwege und umfuhr insgesamt vier durch die Polizei errichtete Straßensperren.

Während der Verfolgung durch einen Streifenwagen war der Flüchtende jedoch immer in Sichtkontakt. Im Gemeindegebiet von Halbturn kam sein PKW ins Schleudern und fuhr gegen einen Erdwall. Anschließend flüchtete der Mann zu Fuß in ein Feld. Dabei konnte er durch die Polizei angehalten werden. Er wollte sich der Festnahme widersetzen und trat mit den Füßen nach den Beamten. Mittels Körperkraft gelang es den Beamten, dem Mann die Handfessel am Rücken anzulegen. Dabei wurde er nicht verletzt.