Chronik/Österreich

Oberösterreich schließt in fünf Bezirken wieder die Schulen

Nach längerer Zeit ist die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Österreich am Mittwoch auf über 100 gestiegen. Der Löwenanteil der 107 Erkrankungen (Stand 9.30 Uhr) entfiel laut Innenministerium mit 61 auf Oberösterreich.

Das Land Oberösterreich berief am Mittwoch kurzfristig eine Pressekonferenz mit Landeshautpmann Thomas Stelzer und Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander (beide ÖVP) ein. Dabei wurde angekündigt, dass in fünf Bezirken ab Freitag für eine Woche Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen geschlossen werden.

"Dynamische Entwicklung"

LH Stelzer bezeichnete die Entwicklung als "besorgniserregend". Der massive Anstieg gehe von einer Freikirche aus - einem bereits bekannten Cluster. Aktuell gibt es laut Haberlander 190 Infizierte in ganz Oberösterreich. "Die Entwicklung in den letzten 24 Stunden ist eine dynamische", so die Gesundheitslandesrätin.

"Wir gehen jetzt davon aus, dass dieser massive Anstieg der Erkrankungen tatsächlich auf einen Cluster – dieser ohnehin schon oft berichteten freien Kirche, einer mehrheitlich rumänischen Freikirche in Linz – zurückzuführen ist", erklärte Stelzer.

In dem Cluster gäbe es es "einige Großfamilien mit mehreren Kindern. Und nach alldem was wir jetzt wissen und sehr konsequent nachverfolgen, sind es vor allem diese Familien und diese Kinder, die für eine Weiterverbreitung des Virus gesorgt haben.“

Man wolle nun alles tun, um „eine unkontrollierte und nicht mehr greifbare Ausbreitung des Virus in unserem Land einzuschränken, besser gesagt zu verhindern.“ Von den Maßnahmen betroffen sind die Bezirke Linz, Linz-Land, Urfahr-Umgebung, Wels-Stadt und Land.

Zurück zur Maske

In diesen Bezirken wird die Bevölkerung auch aufgerufen, in den kommenden Tagen in geschlossenen Räumen wieder Masken zu tragen und die Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr ernst zu nehmen. Veranstaltungen sollten möglichst nicht besucht oder überhaupt abgesagt werden. Zudem werden Glaubensgemeinschaften dazu aufgerufen, ihre Versammlungen zu beschränken.

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„Viele der Infektionen, die wir vermelden können, zeigen, dass sie auf geschlossene Räume und Interaktionen in geschlossenen Räumen zurückzuführen sind", berichtete die Gesundheitslandesrätin. In Kindergärten gibt es bislang fünf positive Fälle, in Schulen seien es noch mehr.

In Oberösterreich hat sich die Zahl der Erkrankungen innerhalb von 24 Stunden um 2,48 Prozent erhöht, teilte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Mittwoch in einer Pressekonferenz mit. In Gesamtösterreich sei die Anzahl der aktiv Erkrankten hingegen nur um 0,6 Prozent gestiegen.

Die Situation auf Bundesebene ist laut Anschober stabil, dies bleibe aber nur dann so, wenn wir, wo es zu sichtbaren Clusterbildungen kommt, „sehr konsequent reagieren“.

Neuer Cluster bei Baufirma

So ein Cluster hat sich am Mittwoch auch in der Steiermark aufgetan. Das Grazer Gesundheitsamt testete am Dienstag 40 Bedienstete einer Grazer Baufirma. Dabei wurde bei 10 Personen eine Covid-19-Infektion festgestellt. Den Verdacht auf diesen Covid-Cluster hatte ein erkrankter Mitarbeiter dieser Firma ausgelöst, der an Corona erkrankt war.

Heute werden bei der Baufirma laut dem Grazer Gesundheitsamt weitere 60 Personen getestet. Ihre Ergebnisse sollen innerhalb von 24 Stunden vorliegen.

 

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