Ob zu Fuß oder per Rad: Bergauf, bergab das Land entdecken
Von Stefanie Rachbauer Wolfgang Atzenhofer Markus Foschum Thomas Martinz Elisabeth Holzer-Ottawa Roland Pittner Thomas Sendlhofer Johannes Weichhart Christian Willim Claudia Koglbauer-Schöll
Wien
Wandern: Wien komplett umrunden – dieses Erlebnis bietet der rund 120 Kilometer lange rundumadum-Wanderweg. Seine 24 Etappen können Wochenende für Wochenende absolviert werden und führen unter anderem durch Heurigengebiete, den Wienerwald, den Zentralfriedhof und die Donauinsel. Die Abschnitte sind zwischen drei und zehn Kilometern lang und auch für ungeübte Wanderer geeignet. Im Frühling sind besonders die Etappen 14-16 durch den blühenden Auwald der Lobau, einem Teil des Nationalparks Donauauen zu empfehlen.
Biken: Während der Lainzer Tiergarten ganz den Wanderern gehört, können sich Mountainbiker an seiner rund 22 Kilometer langen Außenmauer vergnügen. Die stellenweise herausfordernde Route führt vom Nikolaitor in Auhof über die Himmelhofgasse und das Adolfstor zum Elisabethtürl, wo sie in den Planetenweg mündet. Ab dem Gütenbachtor verläuft die Tour abwechslungsreich durch Wiesen und Wald, das letzte Stück führt über eine Forststraße. Nach dem Laaber Tor gelangen Radler über Schotterstraßen zum Ausgangspunkt zurück.
Burgenland
Wandern: Wandern durch die Weinidylle Südburgenland: Das Wanderwegenetz in der Weinidylle Südburgenland umfasst rund 40 verbundene Rundwanderwege und einen 52 Kilometer langen Hauptweg. Das Wandergebiet führt durch Weinberge, Streuobstwiesen sowie Mischwälder und umfasst einen Teil des „Grünen Bandes Europas“. Es erstreckt sich von Badersdorf über die unzähligen Weingärten vom Csaterberg, Deutsch-Schützen, Eisenberg, bis weit ins Stremtal im Süden bei Heiligenbrunn, Hagensdorf, Luising und Güssing. Wer eine Pause braucht, findet in den Buschenschenken in den Kellergassen entlang des Weges zahlreiche Einkehrmöglichkeiten. Von gehobener Küche in Wachter-Wieslers Ratschen in Deutsch-Schützen bis hin zu den urigen Heurigen gibt es kulinarisch viel zu entdecken. Die Gehzeiten variieren von einer Stunde bis über mehrere Tage, die Weglänge beträgt bis zu 100 Kilometer.
Biken: Als einziger Region Österreichs wurde der UNESCO-Welterbenaturlandschaft Neusiedler See vom Allgemeinen Deutschen Fahrradklub der Titel „Rad-Reise-Region“ verliehen. 40 Radwege, verteilt auf 1000 Kilometer stehen Pedalrittern hier zur Verfügung. Der 5-Sterne Neusiedler See Radweg gilt außerdem mit seinen 121,5 Kilometern als bestbewerteter in Österreich. Die Strecke beginnt in Neusiedl am See und führt entlang des Schilfgürtels durch malerische Ortschaften, Weingärten und ausgedehnte Weiden. Bei ihrer Tour kommen Biker auch vorbei an Mangalitzaschweinen, weißen Eseln und Graurindern. Geradelt wird über Ungarn, vorbei beim Schloss Fertöd. Die Tour führt die Biker vorbei an den Hofgassen von Mörbisch und an der historischen Freistadt Rust mit den Störchen. Wer verschnaufen möchte, kann das bei den Designer-Radrastplätzen, die mit Windsegeln bzw. Schilfkuppeln Schatten bieten, tun.
Niederösterreich
Wandern: Die Via Sacra, die Wallfahrtsroute von Wien nach Mariazell, gilt als ältester Pilgerweg Österreichs. Schon vor 800 Jahren sind die ersten Menschen auf den Pfaden von Hinterbrühl zur Gottesmutter nach Mariazell marschiert. Wer auf der Suche nach Selbsterfahrung, Genusswanderung oder Wahrnehmungsschulung ist, der kann diesen rund 125 Kilometer langen Weg auch in Begleitung in Angriff nehmen. Denn so genannte Pilgerbegleiter kennen die Routen nicht nur wie ihre Westentasche, es gibt auch die Möglichkeiten für Gespräche über Philosophie, Natur und vieles mehr. Diese Guides geben auch Tipps für Entspannungsübungen für Zwischendurch.
Biken: Der EuroVelo 9 ist Teil des europäischen Radfernroutennetzes und verbindet Danzig an der Ostsee mit Pula an der Adria. 180 Kilometer führen durch NÖ, 55 davon, von Wien bis Wiener Neustadt, bilden den Thermenradweg. Mit insgesamt 135
Höhenmetern ist er ein gemütlicher Weg – und ein geschichtsträchtiger. Radelt man doch entlang des Wiener Neustädter Kanals, der 1803 als Transportweg mit Zukunft eröffnet und bis Triest führen sollte, aber nur bis Wiener Neustadt kam. Am Weg laden Heurigenorte wie Gumpoldskirchen oder Pfaffstätten zu einer Rast ein. Anlässlich der Landesausstellung 2019 in Wiener Neustadt soll der Radweg saniert und erweitert werden.
Oberösterreich
Wandern: Wander-Tour von Steyregg auf den Pfenningberg: Mit dem Bus geht es von Linz-Urfahr ein paar Stationen ostwärts bis zur Station Plesching. Von dort startet links weg der Wanderweg zum Gipfel des Pfennigbergs in 616 Meter Seehöhe. Gut zweieinhalb Stunden sollte man für die acht Kilomter-Tour schon einplanen. Die sensationelle Sicht auf die Stadt Linz und die Donau belohnt für die Mühe. Nach der Einkehr im Jausengasthos Daxleitner (Dienstag Ruhetag) geht es durch den romantischen Finstergraben wieder ins Tal bis Steyregg. Von dort kommt man mit der Summerauerbahn wieder bequem zurück nach Linz.
Biken: Die Stadt Wels will sich als die Rennradregion Österreichs etablieren. Zahlreiche Touren wurden schon angelegt. Wie auch die 42,72 Kilometer lange Kirschblütentour (Weg-Nr. RR008), die alljährlich im Frühjahr von Radprofis gefahren wird und nun für jeden Hobbyfahrer zum Nacheifern einlädt. Start und Ziel sind beim Lokal Isola Bella am Welser Traunufer. Passiert werden die orte Buchkirchen, Scharten oder Krenglbach. Der Schwierigkeitsgrad ist „mittel“, auf der gesamten Strecke werden 380 Höhenmeter bewältigt. Die Dauer der Radtour beträgt rund 3,5 Stunden, besonders reizvoll ist sie zur Baumblüte im Mai.
Kärnten
Wandern: Gemütlich geht es bei der Wanderung durch das Bodental bei Ferlach südlich von Klagenfurt zu. Es handelt sich um einen netten Halbtagesmarsch für Familien mit Kindern, vorbei am sagenumwobenen, türkisblauen Meerauge bis zum schönsten Talabschluss Kärntens. Für die acht Kilometer muss man zweieinhalb Stunden einkalkulieren. Nicht fehlen darf der Besuch des Berggasthofs Bodenbauer.
Biken: Vom Ufer des Faaker Sees bei Villach geht es bei der Tour 3 nach Kranjska Gora in Slowenien, dann weiter nach Planica und bis nach Tarvis in Italien sowie wieder retour Richtung Villach. Die Drei-Länder-Tour gilt als schönste im Alpe-Adria-Raum, sie ist aber durchaus fordernd. Biker sollten einen Tag für die 130-Kilometer-Strecke über 3400 Höhenmeter einplanen – und im Gasthof Tour 3 in Altfinkenstein einkehren.
Steiermark
Wandern: Waldwege, ein Bach und eine Klamm, über die Leitern und Brücken führen: Der Kesselfall in Semriach, Graz-Umgebung, ist mit rund drei Kilometern eine eher kurze, aber abwechslungsreiche Tour. Der Weg entlang der Wasserfälle und Becken des Rötschbachs ist gut abgesichert und somit auch für kleinere Kinder gut zu bewältigen. Das Gasthaus Sandwirt ist Start- sowie Endpunkt der Tour und gleichzeitig ein gutes Lokal zum Einkehren.
Biken: Der Schöckl in St. Radegund, Graz-Umgebung, ist nicht nur zum Wandern da. Er ist auch bei Radfahrern beliebt, speziell bei den Mountainbikern: Die Rundtour ist 35 Kilometer lang- es geht aber auch kürzer, dafür aber schneller wieder bergab, nicht nur downhill, sondern auch mit der Gondel. Eine Pause gönnt man sich in einem der Gasthäuser, etwa dem Alpengasthof oder dem Stubenberghaus.
Tirol
Wandern: Der neue „Karwendel Höhenweg“ zeigt, wie nahe Stadt und Naturerlebnis in Tirol beisammen liegen. Auf 63 Kilometern Gesamtlänge führt diese anspruchsvolle Tour Weitwanderer über sechs abwechslungsreiche Tagesetappen und insgesamt 7000 Höhenmeter durch den größten Naturpark Österreichs – den Naturpark Karwendel. Der liegt direkt hinter der Innsbrucker Nordkette. Der Trek bietet imposante Ausblicke von oben auf die Stadt, die Monate Juni bis September sind die beste Zeit für die Begehung.
Biken: Die Innsbrucker Nordkette ist nicht nur beliebtes Ausflugsziel für Wanderer, sondern auch Spielwiese für Mountainbiker. Die belohnen sich für ihre Anstrengungen gerne zwischendurch bei einer Einkehr mit einem Kaspressknödel. Auf der Nordketten Almenrunde finden sich dafür gleich drei Möglichkeiten. Die Tour führt –wahlweise mit Start in der Stadt oder auf der Hungerburg – bis zu 870 Meter bergauf. Auf der 20 Kilometer langen Rundstrecke liegen Umbrüggler, Arzler und Rumer Alm.
Vorarlberg
Wandern: Nur fünfzehn Autominuten von Dornbirn entfernt finden sich Wanderer bei dieser Tour mitten im Bregenzerwald. Auf einer Passhöhe am Weg nach Schwarzenberg gelegen ist Bödele der Ausgangspunkt für eine schöne Gipfeltour auf das Hochälpele (1463 Meter). Die 7,5 Kilometer lange Rundwanderung dauert etwa 2,5 Stunden, Schwierigkeitsstufe „Mittel“.
Biken: Von der Talstation der Muttersbergbahn in Bludenz können Mountainbiker zu dieser ausgiebigen Tour auf die Elsalpe (1632 Meter) starten, die fast sieben Stunden dauert (27,2 Kilometer). Sie bietet Ausblick über den Walgau, das Brandnertal und weit ins Montafon. Die Elsalpe liegt unterhalb der bekannten Gamsfreiheit, die zu Fuß erklommen werden kann (600 Höhenmeter).
Salzburg
Wandern: Der „Pinzgauer Spaziergang“ wird nicht umsonst als „einer der schönsten Höhenwege der Ostalpen“ beworben: Wanderer erwartet die Aussicht auf zahlreiche schneebedeckte 3000er der Hohen Tauern. Die Tour verläuft zwischen der Schmittenhöhe in Zell am See und dem Schattberg-Ostgipfel in Saalbach. Beide Gipfel sind mit Gondelbahnen erschlossen. Wanderer brauchen für die Tour neben einem langen Atem vor allem Zeit: Der „Spaziergang“ ist knapp 17 Kilometer lang.
Biken: Ausgehend von Bad Hofgastein führt die 6,4 Kilometer lange Route durch den Kronwald vorbei an der Annenkapelle über die Forststraße hinauf zur bewirtschafteten Rastötzenalm auf 1740 Meter Höhe. Am Ziel angekommen finden Biker drei bewirtschaftete Almhütten vor. Wer mit der Mountainbike-Tour noch nicht genug hat, kann ausgehend von der Alm bis zum Gamskarkogel aufsteigen. Der Gipfel gilt mit seinen 2467 Metern als der „höchste Grasberg Europas“.