Mord an 81-jähriger Salzburgerin: Polizei ersucht um Hinweise
Ein Jahr nach dem gewaltsamen Tod einer 81-jährigen Frau im Salzburger Stadtteil Maxglan hat die Polizei am Mittwoch einen Aufruf gestartet, der wichtige Hinweise zur Klärung des Falles bringen soll. Die bisherigen Ermittlungen gestalteten sich schwierig, da die ermordete Pensionistin offenbar seit Jahrzehnten sehr zurückgezogen gelebt hatte. Die Ermittler setzen ihre Hoffnungen nun in eine Stoffbahn, in der die Leiche vom unbekannten Täter eingewickelt worden war.
Die Frau war am 30. August 2020 vormittags tot in ihrer Wohnung aufgefunden worden. Eine Bekannte hatte Nachschau in dem Wohnblock gehalten, weil sie die 81-Jährige nicht mehr erreichen konnte. Die Tote wies insgesamt 28 Stichverletzungen auf, eine Obduktion ergab, dass die Frau verblutet war. Der Todeszeitpunkt wurde von der Gerichtsmedizin damals um den 28. August datiert. Für die Ermittler ist unklar, ob die zum Verstauen der Leiche verwendete Stoffbahn bereits in der Wohnung des Opfers vorhanden war oder vom Täter an den Tatort mitgebracht wurde.
Hoffnung auf Hinweise zu der Stoffbahn
Wer darum Hinweise zur Herkunft des Stoffes geben kann, soll sich an den Dauerdienst des Landeskriminalamts Salzburg unter der Telefonnummer 059133-50-3333 oder bei jeder anderen Polizeidienststelle melden. Die gräuliche Stoffbahn mit Fischgrät-Muster hat eine Länge von acht Metern und eine Breite von 1,5 Metern.
Die Polizei hat nach dem Auffinden der Leiche zahlreiche Finger-, Schuh- und DNA-Spuren sichergestellt. Die Daten wurden mit jenen von bereits erkennungsdienstlich behandelten Tätern in sämtlichen nationalen und internationalen Datenbanken abgeglichen - bisher ohne Erfolg.
Die 81-jährige Frau lebte laut Polizei sehr zurückgezogen, auch die wenigen Bekannten hätten eher nur losen Kontakt zu ihr gehabt. „Wir haben alle bekannten Bezugspersonen überprüft, es haben sich aber keine Hinweise zu einem möglichen Motiv ergeben“, sagte Christian Voggenberger, Leiter des Landeskriminalamts Salzburg, am Mittwoch zur APA. „Die zahlreichen Stichwunden sprechen aber für einen persönlichen Bezug“. Als Tatwaffe gilt ein Messer, die Waffe konnte aber noch nicht gefunden werden.