Chronik/Österreich

Mitte November könnte es bis zu 435 Intensiv-Patienten geben

Karlheinz Tscheliessnigg, Vorstand der steirischen Krankenanstalten, warnte am Mittwoch deutlich vor einer Überlastung des Spitalssystems: „Wir müssen handeln. Es dauert nicht mehr 14 Tage und wir sind dort, wo wir im Vorjahr waren.“

Am Mittwoch schnellten nicht nur die Neuinfektionen mit dem Coronavirus in die Höhe 4.261 waren es österreichweit binnen 24 Stunden, das ist diesjähriger Höchststand. Sondern auch die Anzahl jener Menschen stieg, die wegen Covid-19 in Spitälern behandelt werden müssen: 1.257 Patienten waren es am Mittwoch um 30 Prozent mehr als noch vor einer Woche. 250 von ihnen sind so schwer erkrankt, dass sie auf Intensivstationen liegen um rund 15 Prozent mehr als noch vor einer Woche und weit mehr als vor exakt einem Jahr: Am 27. Oktober 2020, knapp vor dem zweiten Lockdown light ab 3. November, gab es 203 Intensivpatienten.

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Entsprechend alarmiert ist auch das Expertengremium des Bundes. Das Covid-Prognosekonsortium befürchtet einen „signifikanten Anstieg“ auf den Intensivstationen: In exakt zwei Wochen könnte es zwischen 300 und 435 an Covid-19 erkrankte Intensivpatienten geben.

Steht Stufe 2 bevor?

Umgelegt auf den Maßnahmenplan des Bundes hieße das: Stufe 2 wäre tatsächlich Mitte November erreicht, wenn nicht gar Stufe 3, da die Corona-Regeln an die Auslastung der Intensivstationen gekoppelt sind. Derzeit gilt Stufe 1, sie griff ab 200 belegten Intensivbetten in ganz Österreich.

Der nächste Sprung kommt ab 300 belegten Intensivbetten, das hieße unter anderem das Aus für die derzeit außerhalb Wiens noch erlaubten Wohnzimmer-Antigentests sowie bundesweit 2-G in der Nachgastronomie (geimpft oder genesen). In Stufe 3 (ab 400 belegten Intensivbetten) wären zusätzlich keinerlei Antigentests als Eintrittsnachweis gestattet: An die Stelle der 3-G-Regel tritt bundesweit die 2,5-G-Regel (geimpft, genesen oder PCR-getestet).

Ähnlich drastisch dürfte der Zuwachs an Neuinfektionen und Patienten auf Normalstationen in Spitälern ausfallen, die der Belegung der Intensivstationen vorgelagert sind. Für 11. November befürchtet das Prognose-Konsortium zwischen 1.149 und 2.148 Patienten auf Normalstationen, am Mittwoch waren es 1.007. Für diesen Tag geht das Gremium außerdem von 4.595 bis 6.322 neuen Infektionen aus.