Chronik/Österreich

Der Held von Hallein: Dieser Mann rettete zwei Menschen vor der Flutwelle

"Ich habe die beiden gesehen, habe kurz innegehalten und bin dann einfach losgerannt", so beschreibt Alexander Eisenmann dem KURIER die Sekunden, die ihn wohl zum Helden des Wochenendes gemacht haben.

Der Salzburger war gerade dabei, mit seinem Sohn das eigene Haus zu sichern. In diesem Moment wurden Eisenmanns Nachbarn, die Familie K., von den Fluten erfasst und abgetrieben. Die Familie, deren Imbissstand in Hallein ebenfalls Opfer der Fluten wurde, konnte sich dank der Hilfe von Eisenmann in Sicherheit bringen. 

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Ihm war klar, dass die Kraft des Wassers gefährlich ist. "Die Nachbarn konnten sich nicht auf den Beinen halten und ich dann ja auch nicht. Aber ich habe die beiden zum Glück erwischt und wir sind in diesen Hof hineingesteuert."

Dieser angrenzende Hof in der Gasse sollte sich schlussendlich als rettende Insel für die drei entpuppen. Denn wie Eisenmann dem KURIER schildert, hätte es auch gefährlicher werden können: "Wären wir weiter in den Bach hineingetrieben, dann hätte es uns entweder gegen das Brückengeländer oder gleich darüber hinweg gespült."

"Wären nicht lebend herausgekommen"

Da der Kothbach in unmittelbarer Nähe zum Haus von Eisenmann unterirdisch weiterläuft, hätte es auch passieren können, dass die drei in den Untergrund gezogen worden wären. "Da wären wir nicht lebend herausgekommen, das war mir von Anfang an klar. Aber ich habe die Chance, dass wir diesen Hof erreichen, von Beginn an als sehr hoch eingeschätzt."

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Der Fakt, dass er und die Familie am Leben sind überwiegt die restliche Situation im Ort. "Alles andere sind Sachschäden. Dafür gibts Versicherungen. Solange niemand verletzt wird und niemand stirbt, ist alles in Ordnung. Das ist ein Hochwasser, das Leben geht weiter. Wichtig ist, dass niemandem etwas passiert ist", so der Halleiner zum KURIER, der sich auch bei den vielen Helfern bedankt: "Da sind Freunde, Verwandte, Nachbarn da. Aber auch Leute die ich in meinem Leben noch nie gesehen habe. Sie alle helfen uns und dafür bin ich dankbar."

Das "Highlight" für ihn und seine Familie war schlussendlich das Happy End am gestrigen Sonntag. Denn am Abend tauchte auch die Katze der Familie unversehrt wieder auf.

Dank aus dem türkischen Außenministerium

Die Rettung der Familie K. hat auch im Ausland für Aufsehen gesorgt. So meldete sich unter anderem der stellvertretende türkische Außenminister Yavuz Selim Kiran via Twitter zu Wort. Er bedankte sich bei Eisenmann für seine Heldentat.

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Das Ehepaar wurde vom Außenministerium bereits kontaktiert, um sich nach dessen Befinden zu erkundigen. Beide sind demnach in einem guten gesundheitlichen Zustand. 

Auch der türkische Botschafter in Wien, Ozan Ceyhun, bedankte sich bei dem österreichischen Retter für dessen Hilfe und lobte seinen Einsatz. „Wir können Herrn Alexander Eisenmann nicht genug dafür danken, dass er der Familie geholfen hat“, betonte der Botschafter.