Kroatentreffen in Kärnten wegen Corona nun offiziell abgesagt
Bei dem Treffen gedenken die Teilnehmer rund 40.000 geflüchteter Soldaten, die aufseiten Deutschlands gekämpft hatten. Sie wurden in Bleiburg mit ihren Familienangehörigen von der britischen Besatzungsmacht an die kommunistischen Einheiten Titos ausgeliefert. Tausende verloren in der Folge gewaltsam ihr Leben.
Bischof und Kaiser sagen Nein
Das Treffen gilt aber auch als Treffpunkt von Kroaten, die den faschistischen Vasallenstaat Hitler-Deutschlands im Zweiten Weltkrieg verklären. In den vergangenen Jahren wurden immer wieder Ustascha-Symbole bei einzelnen Teilnehmern gesehen, regelmäßig gab es auch Festnahmen wegen Verstößen gegen das Verbotsgesetz.
Der Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) appelliert nach der heute bekannt gewordenen Absage einmal mehr an die Bundesregierung, jetzt auf diplomatischem Wege mit Kroatien alles zu unternehmen, damit dieses höchst umstrittene Treffen auch zukünftig nicht mehr auf österreichischem Grund und Boden stattfindet.
Aufgrund dieser ständigen Zwischenfälle hatte die Diözese Gurk-Klagenfurt im vergangenen Jahr auch die Genehmigung für das Zelebrieren einer Bischofsmesse verweigert. Das Feiern eines „normalen“ Gottesdienstes kann hingegen nicht verboten werden.
Faschistische Pilgerstätte
Das Nein der Kirche im vergangenen Jahr war unter anderem mit mangelnder Distanz zu faschistischem Gedankengut begründet worden. Einer der Gründe: 2018 hatte es bei der Veranstaltung sieben Festnahmen und in der Folge fünf Verurteilungen wegen Wiederbetätigung gegeben. In der Folge wurde in Österreich das Verbot extremistischer Symbole ausgeweitet, seither fallen auch Ustascha-Symbole unter das Verbot.
Daran hielten sich die rund 10.000 Teilnehmer im vergangenen Jahr auch, die Polizei stellte keine verbotenen Symbole fest, auch die Zahl der Uniformen war deutlich niedriger als in den Jahren davor. Für heuer hatte man ursprünglich aufgrund des 75. Jahrestags mit rund 20.000 Besuchern gerechnet.