98-jährige Kärntnerin besiegte das Coronavirus

Der Sicherheitsabstand wurde eingehalten
Gerlinde Unterherzog ist an Covid-19 erkrankt und wurde im LKH Villach behandelt. Gestern hat sie das Krankenhaus verlassen.

Am 2. April ist Gerlinde Unterherzog ins LKH Villach gekommen. "Ich hatte eine Verkühlung, die nicht besser wurde. Nach Rücksprache mit meinem Hausarzt bin ich mit der Rettung ins Spital gekommen."

Ein zuvor durchgeführter Test auf das Corona-Virus war positiv. "Es war alles fremd, ich war nur noch müde und hatte keinen Appetit." Wohl auch wegen ihrer unglaublichen Willensstärke und positiven Einstellung ist sie wieder vollkommen gesund und freut sich nun wieder auf ihr Zuhause.

Obwohl Herzog aufgrund ihres Alters und nicht zuletzt wegen einer chronischen Bronchitis zur klassischen Risikogruppe zählt, ist sie ein Beispiel dafür, dass eine Erkrankung nicht immer schwerwiegend verlaufen muss.

"Die Patientin war nur zwischenzeitlich an Unterstützung mit Sauerstoff angewiesen, wurde aber durchgehend auf der Normalstation betreut", so Oberärztin  Angelika Kugi, Leiterin der Covid-Station.

Im Spital wurde die rüstige Dame wieder schrittweise zu Kräften gebracht. Dass sie keine Besuche empfangen konnte, hat sie nicht gestört. "Ich wurde vom gesamten Team so fürsorglich und liebevoll betreut", schwärmt sie.

Die rüstige Dame war in den letzten 35 Jahren ehrenamtlich im Kärntner Bildungswerk tätig und besticht durch ihre bemerkenswerte Einstellung.

"Ich bin ein sehr positiver Mensch und jeder kann selbst sehr viel zu seiner Gesundheit und seinem Wohlbefinden beitragen", sagt sie. Beim Einkaufen und Putzen hat sie Unterstützung, aber den Alltag managt sie seit dem Tod ihres Mannes vor 48 Jahren allein. Alleine ist sie jedoch nicht. "Um mich herum ist so viel Leben und Natur, das ist schön und das werde ich jetzt genießen."

Auch Mitarbeiter sind gefordert

Die derzeitige Ausnahmesituation ist natürlich auch für das gesamte Gesundheitspersonal eine Herausforderung. Mit viel Teamgeist und Flexibilität wurden binnen kürzester Zeit eigene Strukturen geschaffen und Abläufe neu definiert.

Bei der Entlassung war die Freude auf beiden Seiten groß. "Ich möchte, dass jeder weiß, was hier im Krankenhaus Unglaubliches geleistet wird und es ist schön zu sehen, dass die Zimmer leer sind. Achtet auf die Empfehlungen und bleibt alle gesund."

Und einen Wunsch gibt es noch an das Team im Krankenhaus: "Ihr müsst mich bitte alle besuchen kommen", sagt sie zum Abschied.

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