Fotograf zeigt österreichischen Nachthimmel - ein ganzes Jahr lang
Von Kevin Kada
Ein Blick in den Himmel in einer sternenklaren Nacht ist vermutlich für viele in der aktuellen Zeit die einzige Möglichkeit, dem Alltagsstress etwas zu entfliehen. Genau das hat auch Fotograf Michael Kleinburger gemacht und zwar ein ganzes Jahr lang. Der Astrofotograf hat sich jede klare Nacht im vergangenen Jahr auf den Weg gemacht, den heimischen Sternenhimmel in den dunkelsten Gebieten des Landes zu fotografieren. Unter anderem auch im steirischen Gesäuse.
Daraus entstanden ist das Projekt "Noctis Austria". Für Kleinburger ist das Projekt vor allem auch eine Möglichkeit zu zeigen, welchen Kampf gegen die Zeit man führen muss. "Wenn ich die Milchstraße, ferne Galaxien oder den Mond fotografiere, ist das immer ein Kampf gegen die Zeit, denn durch die Erdrotation bewegen sich diese Objekte am Himmel. Noctis Austria hat das Ziel, diese Dynamik am Nachthimmel sichtbar zu machen. Die für uns nicht erkennbare Bewegung der Sterne wird durch das beschleunigte Abspielen von tausenden Fotos sichtbar. Aber auch Bewegungsabläufe wie Wolken oder ein Sonnenuntergang werden lebendig", so Kleinburger.
Ziel des ganzen Projektes war es, den Menschen den atemberaubenden Nachthimmel zugänglich zu machen: "Mit dem Videoprojekt Noctis Austria möchte ich den Menschen unseren atemberaubenden Nachthimmel zeigen und die Faszination für die Sterne wieder wecken."
Aber Kleinburger verfolgt mit dem Video auch ein ernstes Ziel. Denn das Thema Lichtverschmutzung macht nicht nur Wissenschaft und Fotografie zu schaffen. Lichtverschmutzung hat auch negative Auswirkungen auf den Menschen, die Tier- sowie die Pflanzenwelt. Das Projekt wurde im Gesäuse fotografiert. Der Nationalpark in der Steiermark zählt zu den dunkelsten Orten in Österreich. Davon gibt es nur noch wenige.
"Die nächtliche Dunkelheit, ist von einer Selbstverständlichkeit zu einem kostbaren Gut geworden. Nur mehr in den dunkelsten Regionen sind solche Aufnahmen (wie im Video, Anm.) möglich. Deshalb soll es auch auf die zunehmende Lichtverschmutzung und den Verlust dieses faszinierenden Schauspiels am Nachthimmel aufmerksam machen."
Insgesamt stand der Fotograf etwa 100 Stunden unter dem Nachthimmel, um alle Fotos für das Video aufzunehmen. In der kältesten Nacht hatte es Minus 24 Grad.