For Forest: Kommen Bäume aus dem Stadionwald nach NÖ?
Von Nikolaus Tuschar
Ein Bild ging um die Welt: so lautet das Zwischenfazit einer von der Stadt Klagenfurt in Auftrag gegebenen Medienresonanzanalyse, die am Montag präsentiert wurde. So raschelte der Stadionwald vor allem international durch die Gazetten.
Unabhängig von der positiven Medienbilanz hält sich ein hartnäckiges Gerücht: Der Wald im Stadion soll nicht wie bisher geplant in Klagenfurt seine Wurzel schlagen, sondern in Niederösterreich sein neues Zuhause finden.
Medienresonanzanalyse
Mehr als 3.500 Artikel (Beobachtungszeitraum 1. September bis 7. Oktober) sind bereits zur Kunstinstallation „For Forest“ erschienen. Zwei Drittel der Artikel erschien in Medien außerhalb Österreichs. „Hätte man in dieser Größenordnung Inserate geschaltet, hätten die rund 13,5 Millionen Euro gekostet.“ sagt Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ).
Besonders häufig wurde in Deutschland über „For Forest“ berichtet, hier erschienen 1.557 Artikel. Auf Platz zwei der internationalen Berichterstattung liegt die USA, wo 668-mal über die Installation berichtet wurde.
„Das Projekt hat einen starken Regionsbezug. Klagenfurt, der Wörthersee und Kärnten wurden explizit in Kombination mit „For Forest“ genannt. Somit profitiert die Region von einer international verstärkten Wahrnehmung durch das Kunstprojekt“ bestätigt Florian Laszlo vom Medienbeobachter Observer. Auch Klagenfurts Tourismuschef Helmuth Micheler sieht eine positive Entwicklung für den Tourismus in Zusammenhang mit dem Projekt.
300 Kilometer
Über die Nachnutzung der Bäume – ursprünglich war ein Standort in Klagenfurt vorgesehen – gibt es einige Gerüchte. Eines davon betrifft das rund 300 Kilometer entfernte Michelhausen in Niederösterreich. Die Marktgemeinde im Bezirk Tulln hat gute Chancen, die Bäume bald in ihrem Ort bewundern zu dürfen. „Es gibt konkrete Gespräche aber fixiert ist noch nichts. Aber ja es stimmt. Es gibt die Idee, dass die Bäume zu uns kommen. Wir suchen aber noch den richtigen Platz“, erklärt Michelhausen-Bürgermeister Rudolf Friewald (ÖVP).
Der Kontakt kam über die Immobiliengesellschaft Riedergarten zustande, erklärt der Bürgermeister. Das Unternehmen, das aktuell ein Wohnprojekt in der Gemeinde realisiert, ist einer der Großsponsoren von For Forest und dadurch auch Besitzer der Bäume, die sich zurzeit noch im Klagenfurter Stadion befinden.
Projekt-Initiator Klaus Littmann war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.