Chronik/Österreich

Fiaker dürfen weiter durch Salzburg fahren - auch bei Hitze

Braucht die Stadt noch Fiaker? Leiden die Pferde bei Hitze? Fragen, die zuletzt emotional diskutiert wurden. Im Bau- und Umweltausschuss wurde am Donnerstag der vorliegende Fiaker-Amtsbericht durchgewunken. Die Tierschützer prallten mit ihrem Ruf nach einem Ende der Tradition ab.

Es werden ab Mai wieder Standplätze für eine Dauer von fünf Jahren ausgeschrieben. Nur FPÖ und Bürgerliste stimmten dagegen. FPÖ-Gemeinderat Andreas Reindl holte sich mit seiner Forderung, die Entscheidung zu vertagen, eine Abfuhr. Auch der grüne Gegenantrag, man möge keine Plätze mehr ausschreiben und die Fiaker-Betrieb dafür bei der wirtschaftlichen Neuausrichtung unterstützen, fand keine Mehrheit.

Hitzefrei nur freiwillig

Überraschend: Eine Hitzeregelung fehlt in der Neuausschreibung gänzlich. Fiaker könnten sich höchstens freiwillig zu hitzefrei ab 30 oder 35 Grad bekennen, so die Rechtsmeinung. ÖVP-Bürgermeister Harald Preuner spielt den Ball nach Wien: „Tierschutz ist Bundesmaterie.“ Weil sich ein Wiener Fiaker, der in Salzburg Fahrten anbietet, gegen eine Grenze wehre, sei sonst auch mit Schadenersatzforderungen zu rechnen.