Chronik/Österreich

Klima-Demonstrationen in ganz Österreich: Hier kommt es zu Stau

Unter dem Motto „Morgen ist zu spät“ protestieren am heutigen Freitag Aktivisten der „Fridays For Future“-Bewegung bundesweit in neun Städten. 

In Graz versammelten sich die Demonstrierenden bereits um 10 Uhr am Freiheitsplatz, um 11.30 Uhr folgte Bregenz. Um 12 Uhr gehen auch in Wien Klimaaktivisten auf die Straße. Der ÖAMTC warnt die Verkehrsteilnehmer deshalb im Voraus, dass wegen der Großdemonstration ab 12.30 Uhr mit Staus in der Innenstadt zu rechnen ist.

Alle Inhalte anzeigen

Ringsperre

Die Route verläuft vom Maria-Theresien-Platz über den Ring zum Rathaus und weiter über Lichtenfelsgasse, Felder- und Löwelstraße zum Ballhausplatz. Mit einer Ringsperre ab Schwarzenbergplatz bzw. Oper ist ab 12 Uhr zu rechnen.

Zur selben Zeit beginnt auch der Protest in Klagenfurt am Neuen Platz sowie am Linzer Hauptbahnhof. In Tirol wird gleich in zwei Städten demonstriert: Um 12.30 findet die erste Veranstaltung in Kufstein im Stadtpark statt, eine Stunde später gehen die Aktivisten in Innsbruck bei der Hauptuniversität auf die Straße. Um 15 Uhr startet in Salzburg die letzte Kundgebung um 15 Uhr am Hauptbahnhof. 

In Österreich ist der Protest mit dem Ziel, Druck auf die Politik auszuüben, damit diese auf die Wissenschaft hört und die Klimakrise bekämpft, in neun Orten inklusive Wien angekündigt.

Insbesondere das seit rund 800 Tagen ausständige Klimaschutzgesetz ist den heimischen Aktivistinnen und Aktivisten ein Anliegen, das sie am Freitag lautstark einfordern werden.

Internationaler Hashtag

#TomorrowIsTooLate lautet der internationale Hashtag, die internationale FFF-Webpräsenz listet zahlreiche Gründe für den Protest auf: „Vom Kampf gegen Fracking in den indigenen Gebieten des Esto'k Gna-Stammes in Nordamerika über den lokalen Widerstand in Huasteca Potosina in Mexiko oder Vaca Muerta in Argentinien bis hin zum Widerstand gegen die EACOP-Pipeline in Uganda und Tansania; der Kampf gegen die Gasfelder vor der senegalesischen Küste oder die LNG-Terminals in Mosambik“ lautet nur ein kleiner Teil davon.

Alle Inhalte anzeigen

All diese Kämpfe seien miteinander verbunden und ihre Ursache sei die Finanzierung, heißt es vonseiten der Klimaschützer. „Fossile Energiekonzerne wie Shell, TotalEnergies, Repsol, Perenco oder Chevron können diese Projekte nur realisieren, weil sie von Banken, Versicherungen und Investoren mit Geld versorgt werden.“

Vereint mit "Letzter Generation"

Österreichs FFF-Abordnung hat sich indes auch mit den Mitstreitern der „Letzten Generation“ solidarisiert. In welcher Form der Einsatz für das Klima erfolge, mache keinen Unterschied, hieß es am Mittwoch bei einer Pressekonferenz: „Im Endeffekt ist es egal, ob wir klagen, kleben oder streiken“.

Rekordniveau

Erst gestern, Donnerstag, hat auch die Internationale Energieagentur (IEA) zu einer beschleunigten Energiewende aufgerufen, denn der Kohlendioxid-Ausstoß befinde sich weiterhin auf Rekordniveau. FFF-International berief sich auf die IEA und schrieb auf der Online-Präsenz, dass die Finanzierung fossiler Brennstoffe jetzt beendet werden muss, um das Pariser Abkommen einzuhalten und die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen.

„Der Weltklimarat IPCC hat uns auch daran erinnert, dass sich das Zeitfenster, in dem wir dieses Ziel erreichen können, sehr schnell schließt. Investitionen in fossile Brennstoffprojekte sind nicht nur völlig unvereinbar mit dem Pariser Abkommen und dem Völkerrecht, sondern auch ein krimineller Akt mit schrecklichen Folgen.“