Chronik/Österreich

Drei Ländern drohen strengere Schulregeln

Die Corona-Ampel ist diese Woche weniger wegen der allgemeinen Risiko-Einschätzung interessant als wegen der Auswirkungen auf das Bildungssystem. Laut dem - der APA vorliegenden - Arbeitsdokument des Gremiums könnten nämlich am Donnerstag drei Länder, Nieder- und Oberösterreich sowie Tirol, auf Schulrisikostufe drei eingereiht werden. Diese bedeutet u.a. Maske für Oberstufen-Schüler und Lehrer.

Bisher standen alle Länder auf Stufe zwei, die im Wesentlichen einen normalen Betrieb plus dreimaligem Testen pro Woche darstellt. Das ändert sich ziemlich drastisch mit Stufe drei. Zusätzlich zu der Masken-Anordnung sind Schulveranstaltungen wie Wandertage oder Skikurse verboten, auch Unterrichtsangebote mit externen Partnern wie Vereinen dürfen nicht mehr durchgeführt werden. Konferenzen und Elternsprechtage müssen in digitaler Form stattfinden.

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Da der 14-Tage-Trend bei den Neuinfektionen weiter überall nach oben zeigt, bleiben auf der Ampel sämtliche Bundesländer im roten Bereich, der sehr hohes Infektionsrisiko ausdrückt. Ober- und Niederösterreich, Salzburg sowie Vorarlberg drohen bei den Intensivkapazitäten in den kommenden beiden Wochen über die kritische 33 Prozent-Marke zu klettern. Der Trend bei den Über-65-Jährigen ist weiter im gesamten Bundesgebiet negativ, auch in dieser Altersgruppe steigen die Infektionszahlen stark an.

Wie gefährlich die Situation im Land mittlerweile ist, illustriert auch die Risikozahl, die sich aus den für die Farbgebung relevanten Faktoren ergibt. Unter 100 beginnt der orange Bereich des ohnehin hohen Risikos und das Bundesland mit dem aktuell besten Wert, die Bundeshauptstadt, liegt bei 214. Tirol als Land mit dem schlechtesten befindet sich bei 1057. Vor einer Woche lautete die Risikozahl dort noch 581.

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Nur noch 23 Prozent der Fälle in Österreich sind asymptomatisch, was einerseits wohl mit dem heftigeren Verlauf der Delta-Variante, aber auch mit dem vergleichsweise niedrigen Testniveau zusammenhängen dürfte. In Tirol, einem Nachzüglerland diesbezüglich, wurde gar nur ein Prozent der aufgetauchten Fälle als asymptomatisch beschrieben. Wien testet mit Abstand am meisten und hat dann auch einen Anteil von 47 Prozent an asymptomatischen Fällen.

Abgeklärt werden bundesweit nur noch 35 Prozent der Fälle, klar am meisten in Wien und im Burgenland, am wenigsten, nämlich 20 bzw. 27 Prozent, in Oberösterreich und Tirol. Oberösterreich hat auch die bei weitem höchste rohe sowie risiko-adjustierte Sieben-Tages-Inzidenz an Fällen. Vöcklabruck war zuletzt der Bezirk mit den schlechtesten Werten gefolgt von Waidhofen/Ybbs und Braunau. Hollabrunn, Bruck/Mur und Mödling stehen noch am besten da.

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