Chronik/Österreich

Burger-Boom in Wien: Zwei Typen gegen "Five Guys"

Es ist Montagmittag: Die US-Fast-Food-Kette "Five Guys" eröffnet ihre erste Filiale in Wien. Um 11.30 Uhr bildet sich bereits eine lange Schlange vor dem mehr als 700 Quadratmeter großen Laden, mitten im Herzen von Wien, am Graben Nummer 30.

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Aus allen umliegenden Gassen kommen Menschen – und alle haben ein Ziel: Sie wollen einen Burger von den "Five Guys". Dafür reihen sie sich in die Schlange vor dem in Rot und Weiß gehaltenen Laden. Fahrrad-Lieferanten dürfen gleich hinein, ohne sich anzustellen. Mitarbeiter regeln den Zutritt, Passanten filmen den Ansturm der Gäste.

Mitten in der Schlange stehen fünf Architektur-Studenten, sie kommen gerade von einer Prüfung. "Wir haben auf Social Media erfahren, dass der Laden heute öffnet", sagen sie.  Man kenne die Kette bereits von Reisen. 

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An der Kassa haben die Gäste die Qual der Wahl: 15 gratis Toppings gibt es: Zwiebel, Ketchup, Mayo, gegrillte Champignons, Gewürzgurken, Jalapeños, grüner Paprika, Steak-Sauce, BBQ-Sauce, Senf, Ketchup, Relish, Hot Sauce Salat, Tomaten.

Die Burger gibt es in allen Varianten: Vom klassischen Hamburger (11,50 Euro) bis zum Bacon Cheeseburger (13,50 Euro). Aber nicht nur: Man könnte auch ein Sandwich (Veggie Sandwich um 6 Euro) oder einen Hotdog (ab 7 Euro) nehmen. Auch die Milkshakes (6,50 Euro) sollen vorzüglich sein: Vanille, Schoko, Erdbeere – Speck und gesalzenes Karamell kann man gratis dazumischen lassen.

Die Mitarbeiterin am Eingang hat eine Empfehlung für den Studenten: den Bacon Cheeseburger – zufälligerweise ist es der teuerste Burger.

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An den Wänden hängen zahlreiche Zeitungsausschnitte aus der ganzen Welt. Eine Bild-Titelseite zeigt Barack Obama beim Burgerkauf.  Auf einem anderen Ausschnitt  ist Star-Koch Heston Blumenthal zu sehen: „Sie (Five Guys, Anm.) machen mich glücklich“.

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Bis der Student endlich seinen Burger bekommt, sind zwei Stunden verstrichen. Ist auch er glücklich? Am Ende kostet der Ausflug ihn und seine Freunde rund 70 Euro.

Das Resümee: „Schaut zwar nicht so aus, schmeckt aber wirklich sehr gut. Zwei Stunden Wartezeit sind das nicht wert, aber eine Stunde auf jeden Fall!“

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Ein paar Kilometer weiter, in der Gumpendorfer Straße 33  im 6. Bezirk, werken zur selben Zeit zwei junge Köche. Timo Ahrens (31, ehemaliger Mitarbeiter von Konstantin Filippou) und Sternekoch Valentin Gruber-Kalteis (26, ehemals Blue Mustard) braten Patties am Grill.

Auch sie haben am Montag eröffnet. 

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Alte Kühe

Hier sind noch keine Gäste zu sehen. "Aber unsere Burger sind regional", sagen sie. Das neue Lokal gilt als Insider-Tipp. Der Name "XO-Grill" steht für "Xtra Old". Die beiden jungen Köche arbeiten mit XO-Beef von Robert Weishuber. Das Fleisch stammt von alten Weide-Milchkühen. (Dass diese eine Delikatesse sind, haben zuerst die Franzosen entdeckt.)

 

Five Guys
1., Graben 30
Abholung und Bestellungen: täglich von 11 bis 19 Uhr.
Nur Bestellungen: täglich von 19 bis 21.45 Uhr

XO-Grill
6., Gumpendorfer Straße 33 
Abholung: täglich von 12 bis 14.30 und 17 bis 19 Uhr

 

Der „XO-Grill“ ist nur  20 Quadratmeter groß, die Karte umfasst (vorerst) nur zwei Gerichte: Der Burger kostet 10,90 Euro – und schmeckt gut. Das Brötchen kommt von „Joseph Brot“, dazu gibt es unter anderem Taleggio, Senfkaviar, selbstgemachtes Ketchup. Ebenfalls auf der Karte: eine Pita mit Beef Rendang, einem malaysischen Curry mit Kokos und Koriander – um 9,90 Euro.

Der kulinarische Kampf „David gegen Goliath“ ist eröffnet.

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