Am Samstag werden die letzten Osternester gefüllt
Süßigkeiten, Spielsachen, Blumen und Selbstgebackenes: Die Rangliste der beliebtesten Geschenke zu Ostern unterscheidet sich doch erheblich von jener zu Weihnachten, die elf Millionen verschenkten Ostereier sind da noch gar nicht im Ranking bedacht. Was zu Weihnachten der Gutschein ist, dürfte zu Ostern der Schokohase sein: Heuer werden allein in der Steiermark drei Millionen Stück davon verschenkt.
Das sind Zahlen, die Gerhard Wohlmuth, Handelspartenobmann in der Steiermark, positiv stimmen. „Auch wenn generell aufgrund der Pandemie der durch den Ukrainekrieg massiv gestiegenen Energiepreise viele beim Einkaufen sparen Ostern ist doch eine Ausnahme“, freut sich Wohlmuth. „Dieses Fest ist den Steirerinnen und Steirern eine Herzensangelegenheit.“
In Summen ausgedrückt: Insgesamt betragen die Ausgaben für Geschenke im Bundesland rund 35 Millionen Euro. Das macht das Osterfest somit zum zweitwichtigsten Gabenbringer für den Handel nach Weihnachten. Das meiste Geschäft mache zudem der stationäre Einzelhandel, betont Wohlmuth. 93 Prozent der Präsente werden lokal besorgt.
Spendable Steirer
Rechnet man die Ausgaben für Dekoration und Essen dazu, wachsen die Summen gleich noch einmal. Laut Umfrage des Handelsverbandes investiert jeder Steirer und Kärntner durchschnittlich 105 Euro in das Osterfest. In diesen beiden Bundesländern sind die Osterhasen somit am spendabelsten, denn Tiroler und Vorarlberger geben jeweils 97 Euro aus, Oberösterreicher und Salzburger 90 Euro, Niederösterreicher und Burgenländer 88 Euro. Am zurückhaltendsten sind gemäß Umfrage die Wiener, sie wenden nur jeweils 46 Euro für Ostergeschenke, Essen oder Dekostücke auf. Über ganz Österreich gerechnet liegt der Durchschnitt bei 90 Euro.
Vom heutigen letzten Einkaufstag vor dem Fest erwartet sich der Handel ebenfalls noch einiges an Umsatz. Zudem fällt mit heute, Samstag, auch die Maskenpflicht in vielen Bereichen: Je nach Alter sind FFP2-Masken oder einfacherer Mund-Nasen-Schutz nur noch in Geschäften mit Waren des täglichen Bedarfs vorgeschrieben, aber nicht mehr in Spielzeugläden oder Sportgeschäften.
Gab es zu Ostern 2021 speziell im Osten Österreichs mit einem Sonder-Lockdown betroffen waren Wien, Niederösterreich und das Burgenland noch Beschränkungen beim Einkaufen, so müssen sich heuer viele wegen der steigenden Lebenshaltungskosten einschränken. Österreichweit wurde im Vorjahr ein Osterumsatz von 240 Millionen Euro erzielt.
Heuer kalkuliert der Handelsverband mit 230 Millionen Euro, das ist ein Minus von rund vier Prozent. Laut Geschäftsführer Rainer Will falle Ostern außerdem für 14 Prozent der Österreicher „komplett ins Wasser, weil sie sich auf den Kauf lebensnotwendiger Güter beschränken müssen“.