400 Gäste kamen zum 70. Geburtstag von Schützenhöfer nach Graz
Der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) hat Samstagabend seinen 70. Geburtstag, den er bereits Ende Februar hatte, in den Sälen der Arbeiterkammer Steiermark nachgefeiert. Rund 400 Gäste, darunter auch Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP), Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) und Sebastian Kurz waren gekommen. Als musikalische Umrahmung spielten u.a. die eigentlich schon im Ruhestand befindlichen Stoakogler, Musikerin Betty O und der Chor der HIB Liebenau.
Schützenhöfer wurde an einem seltenen Tag geboren: an einem 29. Februar. Rein deshalb ist es für ihn schwierig, seinen Geburtstag tatsächlich an diesem Tag zu feiern. Heuer wäre das gar nicht möglich gewesen, weil kein Schaltjahr ist. Hinzu kamen hohe Corona-Infektionszahlen. Ein erster geplanter Termin für die Feier Anfang März wurde daher nicht ins Auge gefasst. Nun aber holte er die Feier nach. Seitens der Bundesregierung waren auch noch Leonore Gewessler (Grüne) und Martin Polaschek wie auch der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ), der frühere LH aus Oberösterreich Josef Pühringer und natürlich Schützenhöfers LH-Vorgänger und Freund Franz Voves (SPÖ) dabei.
Standing Ovations
Der Gratulationsreigen leiteten allerdings die Stoakogler ein, die dem Jubilar "Es soll dir guat geh'n, du sollst a Freid hom und vü Zeit hom, a bisserl mehr als bisher." Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) meinte in seiner Glückwunschrede, dass dieser Ruf noch etwas "in den Wind hinein" gehe. Tatsächlich zeigte Schützenhöfer keine Absichten, trotz seines 70ers seine Aufgaben zurückzulegen. In seiner Dankesrede unterstrich er das und wiederholte, was er einst zu seiner Familie gesagt habe: "Wenn ich in Pension gehe, werde ich kochen lernen. Da trat am Mittagstisch Stille ein." Seine Spezialität seien nämlich "Reißverschlusswürstel". "Meine Frau fürchtet sich davor und fragt seither nicht mehr. Liebe Marianne: Warten," lautete sein Schlusswort - gefolgt von stehenden Ovationen der Gäste.
Unter den Gratulanten am Rednerpult war auch Sebastian Kurz, der eingangs meinte: "Ich bin ein bisserl aus der Übung, was diese Reden betrifft, daher werde ich frei sprechen." Für ihn verkörpere Schützenhöfer das "Amt des Landeshauptmanns und Landesvaters wie kaum ein anderer".
Bundeskanzler Nehammer lobte den steirischen Landeshauptmann ebenfalls: "Er ist ein politisches Vorbild für mich: Das Bohren von harten Brettern hat mit Mut und Durchsetzungskraft zu tun." Nehammer anerkannte die seinerzeitige Reform-Koalition mit Voves: "Das hätten sich wenige im Land getraut. Ihr habt es gegen viel Widerstand gemacht." Es sei ein Beispiel dafür, wie man kontroversielle Entscheidungen durchtrage und dann Recht bekomme. Die Politik fordere diesen "Mut in den Entscheidungen".
"Ringt mir Respekt ab"
Vizekanzler Kogler - er und Schützenhöfer wohnen beide im Grazer Bezirk Andritz und treffen sich dort gelegentlich - dankte dem Landeshauptmann für seine Handschlagqualität, Umsicht und Weitsicht: "Es ringt mir Respekt ab, wie Franz Voves und du ein so differenziertes Land mit Zusammenhalt geführt habt." Landeshauptmannstellvertreter Anton Lang (SPÖ) dankte seinem Koalitionspartner herzlich: "Du hast die Sozialdemokratie und mich immer fair behandelt, in einer Zeit, die nicht leicht war für uns. Danke dafür."
Unter den Festgästen waren auch noch die ehemalige "Frau Landeshauptmann" Waltraud Klasnic, bei der sich Schützenhöfer persönlich für ihr Kommen bedankte. Ebenso dankte der Jubilar seiner ganzen Familie und seiner Marianne, "der Glücksfall meines Lebens". Weiters unter den Gratulanten waren unter anderem die ehemaligen Vizekanzler Hannes Androsch und Josef Riegler, die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ), die Klub-Chefs aus dem Landtag Mario Kunasek (FPÖ) und Sandra Krautwaschl (Grüne), sämtliche Kammerpräsidenten und Universitätsrektoren wie auch der ehemalige Bischof Egon Kapellari.