36,5 Grad Celsius: Westen knackt den Hitze-Rekord
Zwei Tage vor dem offiziellen Sommerbeginn haben sich die Temperaturen am Sonntag an die jeweiligen Bundesländerekorde für Juni genähert. In Vorarlberg wurde der bisherige Höchstwert sogar übertroffen. Feldkirch war Hitzepol Österreichs: Laut dem Wetterdienst Ubimet erreichte die Temperatur dort am Nachmittag 36,5 Grad Celsius, dicht gefolgt von Bludenz, wo am Nachmittag 35,8 Grad gemessen wurden.
Die Höchstwerte in den Bundesländern
Ganz knapp an den 36 Grad vorbei schrammte die Temperatur auch in Imst (Tirol) mit 35,9 Grad. In Oberösterreich war es heute in Braunau/Ranshofen und Weyer mit jeweils 35,3 Grad am heißesten, in Niederösterreich in Amstetten und in Wieselburg mit je 35,1 Grad und in Salzburg in Golling mit 34,2 Grad.
In der Steiermark kletterte heute das Thermometer in Hall/Admont am höchsten (34,1 Grad) und in Kärnten in Spittal an der Drau (33,4 Grad). In der Wiener Innenstadt machten 32,6 Grad Touristen zu schaffen. Im Burgenland führte Eisenstadt die Liste mit 30,6 Grad an.
"Heißeste Tag des Jahres"
„Das ist heute bei Weitem der heißeste Tag des Jahres“, sagt Ubimet-Meteorologe Michele Salmi. Sogar in 2.000 Meter Höhe hatte es noch um die 20 Grad. Damit liegen die Temperaturen derzeit um fünf bis zehn Grad über durchschnittlichen Juni-Werten.
An 160 der rund 280 Wetterstationen der ZAMG etwa wurde am Sonntag ein Hitzetag mit mindestens 30 Grad gemessen, an knapp 250 ein Sommertag mit mindestens 25 Grad.
Ansturm auf Freibäder in Wien
Wiens Freibäder erlebten ob der Hitze am Sonntag einen regelrechten Ansturm, wie Bädersprecher Martin Kotinsky schildert. „Zu Mittag hat es begonnen, jetzt stehen die Besucher Schlange", sagt Kotinsky am Nachmittag. Auch die Parkplätze waren teilweise voll belegt.
35.000 Besucher wurden bereits am Samstag in Wiens Freibädern gezählt, am Sonntag waren es etwa 60.000 Gäste, zog Kotinsky gegen 16 Uhr eine erste Bilanz für das Wochenende.
Wassersport am Neusiedler See
Auch am Neusiedler See suchten die Besucher Abkühlung. „Es ist das stärkste Wochenende bisher in diesem Jahr“, freut sich Stefanie Labner von der Surf- und Segelschule „Nordstrand“. Denn neben dem warmen Wetter passten auch die Windverhältnisse. Gefragt sei vor allem das Windsurfen sowie die neue Trendsportart Wingsurfen, wo die Sportler mit dem Brett über das Wasser schweben.
Warm anziehen im Eispalast
Gut besucht war jedenfalls der Natur Eispalast am Hintertuxer Gletscher in Tirol, sagt Mitarbeiterin Antonia Erler. Auch Stand Up Paddeln ist hier möglich, ohne ins Schwitzen zu geraten. „Bei uns hat es das ganze Jahr über immer 0 Grad.“
Hochsaison im Eissalon
Ins Schwitzen gerieten die Mitarbeiter der Eissalons landauf und landab. „An so einem heißen Tag verkaufen wir schon um 30 Prozent mehr Eis“, sagt Joachim Kitzwögerer, der im Osten etliche „Eismacher“-Filialen betreibt. Eine Tonne Erdbeeren hat er etwa in der Erdbeergemeinde Wiesen für die Herstellung des Fruchteises gekauft.
Der Ausblick
Auch kommende Woche bleibt es überdurchschnittlich warm, mit Nachmittagstemperaturen meist zwischen 26 und 33 Grad. Allerdings wird das Wetter unbeständiger, mit einer Mischung aus Sonnenschein, Wolken und teils kräftigen Gewittern.